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2:0 gegen Dynamo Dresden - der erste Heimsieg nach fünf Monaten

Die sieglose Zeit unserer Kiezkicker im Millerntor-Stadion ist vorbei: Mit 2:0 (1:0) bezwang der FC St. Pauli am Sonntagmittag (12.2.) die Dynamo aus Dresden. Die 29.546 Zuschauer bekamen eine umkämpfte Partie geboten. Der Sieg der vor allem in der Defensive überragenden Boys in Brown war am Ende absolut verdient. Die Tore für die Kiezkicker erzielten Kyoungrok Choi (28.) und Cenk Sahin (59.).

22 Wochen ist her, dass unser FC St. Pauli im heimischen Millerntor-Stadion seinen letzten Sieg bejubeln durfte. Die Marschroute für das Heimspiel am 20. Spieltag gegen Dynamo Dresden war also klar: Drei Punkte sollen her, wie schon am vergangenen Spieltag in Braunschweig. Gegenüber dem Auswärtserfolg veränderte das Trainerteam um Ewald Lienen die Startaufstellung auf drei Positionen: Für Mats Möller Daehli, der aufgrund einer leichten Wadenzerrung kurzfristig passen musste, rückte Kyoungrok Choi in die Startelf – wie auch David Buballa (zurück nach Gelbsperre) und Aziz Bouhaddouz (zuletzt krank). Dafür nahmen Yi-Young Park und Lennart Thy zunächst auf der Bank Platz.

Die Partie begann mit dem üblichen Abtasten beider Mannschaften. Die erste Offensivbemühung in diesem Spiel durfte aufseiten der Gäste notiert werden: Fabian Müller und Marvin Stefaniak spielten sich über die rechte Seite frei, Stefaniaks Hereingabe fand im Strafraum der Boys in Brown aber kein Abnehmer im schwarz-gelben Trikot. Wenig später folgte dann eine erste längere Verletzungspause – es sollte nicht die einzige bleiben. Nach einem Zusammenprall mit Dresdens Marco Hartmann blieb Kiezkicker Bernd Nehrig am Boden verletzt liegen und musste behandelt werden. Nach einer kurzen Erholungspause konnte unsere Nummer Sieben aber weitermachen. Auch sportlich ging es zugunsten unserer Boys in Brown weiter: Kyoungrok Choi setzte sich in der 8. Minute auf seiner rechten Angriffsseite durch und wurde daraufhin von Dresdens Marco Hartmann von den Beinen geholt. Der fällige Freistoß brachte aber nur wenig Gefahr, denn die Hereingabe von Cenk Sahin verpasste Aziz Bouhaddouz und die Gästeabwehr konnte ohne Probleme klären. Auch in der Folgezeit waren beide Teams auf Sicherheit bedacht.

Nach einer Viertelstunde waren es dann die Hausherren, die erstmals für spielerische Akzente in dieser Partie setzten. Eine flüssige Dreier-Kombination über Jeremy Dudziak, Waldemar Sobota und dem agilen Choi landete bei Johannes Flum, dessen finaler Pass aber nicht ankam. In der 17. Minute flog ein weiterer Flankenball von Flum in den Strafraum der Gäste, die aber klärten die Hereingabe über Umwege. Die Kiezkicker bekamen nun zunehmend Oberwasser und erspielten sich eine erste nennenswerte Möglichkeit. In der 20. Minute fand ein langer Ball von Lasse Sobiech in Aziz Bouhaddouz einen Abnehmer, der aber scheiterte am Dresdener Schlussmann Marvin Schwäbe. Im Gegenzug schaltete die Schwarz-Gelben schnell um, Marc Hornschuh klärte in höchster Not zur Ecke, bei der dann auch FCSP-Keeper Philipp Heerwagen eingreifen musste. Weiter ging es auf der anderen Seite mit einem Freistoß für die Boys in Brown am rechten Strafraumeck. Die Hereingabel von Flum fand jedoch erneut keinen Abnehmer.

Die bis dato größte Möglichkeit des Spiels vergab Bernd Nehrig nach 27 Minuten. Die Sachsen bekamen das Leder nach einer Ecke nicht geklärt, unsere Nummer Sieben rauschte aus dem Hintergrund heran und setzte den Ball knapp über den Querbalken der Dresdener. Besser machte es zwei Minuten später Kyoungrok Choi. Der Südkoreaner fing einen zu kurzen Rückpass der Gäste ab, zog an der Strafraumgrenze ab und ließ alle Braun-Weißen im Millerntor-Stadion jubeln. Mit der Führung im Rücken zogen sich die Hausherren ein wenig zurück und lauerten auf schnelle Gegenstöße. So auch in der 34. Minute, als Cenk Sahin sich einen Ball im Mittelfeld erkämpfte, zum Solo ansetzte und von Dresdens Philip Heise von den Beinen geholt wurde. Dafür erhielt Heise vom Schiedsrichter Dennis Aytekin auch die gelbe Karte. Der fällige Freistoß brachte für die Lienen-Elf jedoch nichts ein. Der direkte Gegenstoß brachte den Sachsen dann eine Ecke ein, die sollte bis auf eine weitere Verletzungsunterbrechung aber nichts einbringen. Lasse Sobiech und Dresdens Florian Ballas waren zusammengeprallt und blieben beide verletzt am Boden liegen. Während es für unser Kapitän weiterging, musste Gästespieler Ballas verletzt runter. Er wurde nach 39 Minuten für Jannik Müller ausgetauscht.

Die Schlussphase der ersten Hälfte wurde dann mit einem Missgeschick unserer Kiezkicker eingeleitet. Nach einem Foul an Bernd Nehrig bekamen die Boys in Brown in eigener Hälfte einen Freistoß zugesprochen. Dieser führte Sobota schnell aus, jedoch zum Gegner. Der gerade gefoulte Nehrig stoppte den Gegenstoß der Dresdener in der Entstehung und sah dafür die gelbe Karte. Ein weiteres Missverständnis in unserer FCSP-Abwehr brachte den Gästen kurz vor dem Seitenwechsel noch eine Ecke ein. Die Gastgeber blieben aber wachsam und retteten die Führung in die Pause.

Kyoungrok Choi (li.) und Marco Hartmann lieferten sich packende Zweikämpfe.

Kyoungrok Choi (li.) und Marco Hartmann lieferten sich packende Zweikämpfe.

Zur zweiten Halbzeit wechselte das Trainerteam um Ewald Lienen mit Lennart Thy und Christopher Buchtmann zwei frische Kräfte ein, dafür blieben Kyoungrok Choi und der angeschlagene Bernd Nehrig in der Kabine. Gegenüber der ersten Halbzeit begann die zweite Hälfte deutlich schwungvoller. Dies lag in erster Linie an den Boys in Brown, die früh attackierten und die Gäste damit frühzeitig unter Druck setzten. Cenk Sahin war es, der nach 51 Minuten, die erste Torchance im zweiten Durchgang vergab. Deutlich zielsicherer war unsere Nummer 22 dann acht Minuten später: Waldemar Sobota luxte den Gästen an ihrem eigenen Strafraum den Ball ab, spielte weiter auf Bouhaddouz, der bediente Sahin und netzte zum umjubelten 2:0 ein. Die Gäste reagierten darauf mit beherzten Angriffen, doch wirklich zwingende Möglichkeiten sollten sich in den nächsten Minuten für die Sachsen nicht ergeben. Und unsere Kiezkicker? Die lauerten auf schnelle Gegenangriffe. So auch in der 65. Minute, als Jeremy Duziak und Cenk Sahin sich durchkombinierten, die Dresdener konnten aber in höchster Not noch klären. Auf der anderen Seite war es Philip Heise, der das Leder über das Tor von Philipp Heerwagen setzte, nachdem dieser eine Ecke der Gäste mit der Faust klärte.

In den letzten 20 Minuten der Partie liefen die Gäste zwar weiter an, doch die ganz große Möglichkeit auf den Anschlusstreffer blieb den Schwarz-Gelben verwehrt. Anders die Braun-Weißen, die in der 73. und 78. Minute ihre Möglichkeiten zur Vorentscheidung vergaben. Zunächst war es der zur Pause eingewechselte Thy, der nur das Außennetz traf. Fünf Minuten später war es Waldemar Sobota, dessen strammer Schuss von Thy unglücklich ins Toraus abgeblockt wurde. Schnell erzählt ist auch die Schlussphase der Partie: Dresden rannte an, versuchte alles, doch die FCSP-Defensive um Lasse Sobiech und Marc Hornschuh ließ nichts anbrennen. So blieb es am Ende bei einem erkämpften, aber verdienten 2:0-Heimerfolg unserer Kiezkicker. Durch den Heimerfolg kletterten unsere Kiezkicker auf Rang 16.

 

FC St. Pauli

Heerwagen – Dudziak, Sobiech, Hornschuh, Buballa – Nehrig (46. Buchtmann), Flum – Sahin, Choi (46. Thy), Sobota – Bouhaddouz (63. Gonther)

Cheftrainer: Ewald Lienen

 

Dynamo Dresden

Schwäbe – Modica, Hartmann, Stefaniak, Heise, Lambertz (52. Testroet), F. Müller, Ballas (38. J. Müller), Kutschke, Hauptmann (70. Aosman), Berko

Cheftrainer: Uwe Neuhaus

 

Tore: 1:0 Choi (28.), 2:0 Sahin (59.)

Gelbe Karte: Nehrig / Heise, Hartmann, Modica

Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Nürnberg)

Zuschauer: 29.546 (ausverkauft)

 

(jes)

Fotos: Witters

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