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Kiezkicker glücklos - 0:2 gegen Zürich und 1:3 gegen Kiew

Am vorletzten Tag des Trainingslagers trafen die Kiezkicker am Sonnabend auf den FC Zürich. Dem Tabellenführer der zweiten Schweizer Liga unterlagen die Kiezkicker mit 0:2. Die Treffer erzielten Oliver Buff (32., FE) und Roberto Rodriguez (90.+2). Am Abend unterlagen die Braun-Weißen dann dem Champions League Teilnehmer von Dynamo Kiew mit 1:3. Für den braun-weißen Treffer sorgte Jeremy Dudziak.

FC St. Pauli - FC Zürich 0:2 (0:1)

Die Lienen-Elf hatte die erste Gelegenheit des Spiels, am Ende fehlten Koungrok Choi nach einer Hereingabe von Ryo Miyaichi aber einige Zentimeter (5.). Wenig später war Choi dann aber rechtzeitig am Ball und treffsicher, doch sein Tor zählte aufgrund einer Abseitsstellung nicht (6.). Der amtierende Pokalsieger und Tabellenführer der zweiten Schweizer Liga kam erstmals nach einer Viertelstunde vor das Tor von Robin Himmelmann, der wie Christopher Buchtmann sein Comeback nach gut zweimonatiger Verletzungspause gab. Antonio Marchesano legte sich das Leder für einen 20-Meter-Freistoß zurecht, jagte den Ball dann aber weit drüber (16.).

Der FCZ übernahm nach besseren Start der Kiezkicker nun etwas mehr die Spielkontrolle und versuchte die Lienen-Elf mit frühem Pressing unter Druck zu setzen. Doch die braun-weiße Defensive stand stabil. Auf der Gegenseite leitete Choi eine Flanke von Jeremy Dudziak weiter zu Nico Empen, der legte in den Rücken der Züricher Abwehr. Hier hatte sich Buchtmann davongestohlen und mit dem rechten Fuß abgezogen – drüber (30.).

Nur 60 Sekunden später zeigte der Unparteiische zugunsten der Schweizer auf den Elfmeterpunkt. Nach einem langen Ball kam FCZ-Angreifer Mousa Kone an der Strafraumgrenze nach einem Zweikampf mit Jan-Philipp Kalla zu Fall. Im Sechzehner oder außerhalb des Strafraums? Foul oder kein Foul? Schwer zu beantworten. Oliver Buff war es egal, er schnappte sich das Leder und traf zum 1:0 – Himmelmann in der richtigen Ecke, aber ohne Abwehrchance (32.).

Die Schlussminuten der ersten Halbzeit gehörten dem FCZ. Erst verzog Marco Schönbächler eine Volleyabnahme aus zehn Metern nur knapp, dann tauchte Kone plötzlich vor Himmelmann auf. Der Keeper behielt im Eins-gegen-Eins die Oberhand und verhinderte mit einem guten Reflex das 0:2 (42.). Wenig später ertönte der Halbzeitpfiff.  

Lienen nahm für die zweiten 45 Minuten keine personellen Veränderungen vor, während Zürich-Coach Uli Forte fast komplett durchwechselte. Lange verlagerte sich das Spielgeschehen nach dem Seitenwechsel rund um die Mittellinie, keine Mannschaft konnte sich eine nennenswerte Torchance erspielen. Dann ging’s aber schnell: Nach Ballgewinn und gutem Zuspiel von Buchtmann versetzte Choi seinen Gegenspieler mit einem Haken, dann zog er aus 14 Metern ab – knapp rechts vorbei (59.).

Anschließend wechselte Lienen binnen weniger Minuten dreimal aus. Nach einem Ballverlust im Spielaufbau dann die Doppelchance für Zürich zum 2:0. Erst parierte Himmelmann einen Schuss des freistehenden Cavusevic, der Abpraller landete bei Chiumiento, der ebenfalls an einer starken Reaktion des FCSP-Keepers scheiterte (67.). Die Kiezkicker taten sich weiterhin schwer, die Defensive des Schweizer Pokalsiegers zu knacken. Die Lienen-Elf erhöhte zum Spielende noch mal die Offensivbemühungen, aber nur noch eine Chance zum Ausgleich ergab sich. Der eingewechselte Jan-Marc Schneider probierte es mit einem Schlenzer von der Strafraumgrenze und verfehlte das FCZ-Gehäuse nur hauchdünn (90.+1). Im Gegenzug erzielten die Schweizer durch Roberto Rodriguez das 2:0 (90.+2) - dies zugleich der Endstand.

 

FC St. Pauli

Himmelmann – Park, Kalla, Koglin, Dudziak (66. Pfeifer) – Buchtmann, Neudecker (60. Rosin) – Miyaichi (77. Neudecker), Choi (66. Schneider), Litka – Empen

Cheftrainer: Ewald Lienen

 

FC Zürich

1. Halbzeit: Vanins – Stettler, Nef, Bangura, Voser – Yapi, Marchesano – Rohner, Buff, Schönbächler – Koné

2. Halbzeit: Vanins – Brunner, Kecojevic, Alesevic, Muheim – Marchesano (72. Ruegg), Aliu – Winter, Chiumiento, Rodriguez – Cavusevic

Cheftrainer: Uli Forte

 

Tore: 0:1 Buff (32., FE), 0:2 Rodriguez (90.+2)


FC St. Pauli - Dynamo Kiew 1:3 (0:0)

Im Test mit Dynamo Kiew ließ Cheftrainer Ewald Lienen im Vergleich zum Zürich-Spiel eine komplett andere Elf auflaufen. In Marbella wollten die Braun-Weißen sich mit dem Champions League-Teilnehmer messen und vor dem Rückrundenstart ein Erfolgserlebnis einfahren. In diesem Spiel ließ Lienen die drei Winterneuzugänge Lennart Thy, Johannes Flum und Mats Möller Daehli. Einige Zuschauer hatten es auf die blauen Sitzschalen des kleinen Stadions in Marbella geschafft und verfolgten zunächst die Abtastphase der Begegnung ohne größere Highlights.

Das Bild hielt sich die Anfangsviertelstunde, ehe Flum erstmals Artur Rudko prüfte (16.). Im Anschluss wurde es dann schon zwingender, als Cenk Sahin sich in den Fünfmeterraum tankte, aber vergebens nach einem Abnehmer suchte (18.). Langsam zeigten auch die Gäste ihre Qualität und es boten sich mehrere Torraumszenen auf beiden Seiten. Für die Ukrainer vergab Andriy Yarmolenko doppelt (20., 27.) und auf der anderen Seite verpasste Möller Daehli um Haaresbreite sein braun-weißes Tordebüt (24.).

So viele Highlights die Partie hatte, so viele Fehler schlichen sich auch in das Passspiel der beiden Teams ein. Wenn es gefährlich wurde, dann häufig über Fehlpässe im Aufbauspiel. Allerdings zeigten die Braun-Weißen auch immer wieder, dass sich die Arbeit im Trainingslager gelohnt hat. Bei den vielen schönen Spielzügen fehlte leider nur der letzte Pass. Mit guten Eindrücken ging die Begegnung nach 45 Minuten ohne Tore in die Halbzeit.

Nach dem Seitenwechsel tauschte Kiew komplett durch und Lienen vertraute weiterhin auf seine Startelf. Sehr auffällig: Die Braun-Weißen versuchten den Gegner schon früh im Aufbauspiel unter Druck zu setzen und agierten mit einem sehr offensiven Pressing. Die erste Gelegenheit im zweiten Abschnitt hatte dennoch Viktor Tsyhankov, der aber alleine vor Philipp Heerwagen den springenden Ball am Tor vorbei drosch (50.).

Nach starken 57 Minuten schlug dann der Favorit aus der Ukraine zu! Nach dem Prinzip Flanke, Kopfball, Tor nickte Artem Besedin den Ball zum 0:1 ein (57.). Dann kam es aber noch dicker: Kaum eine Minute später war auch noch Denys Harmash zur Stelle und verwertete eine Flankenhereingabe mit einem Volleyschuss zur 2:0-Führung (58.).

Die Boys in Brown agierten aus einer kompakten Formation und standen echt zusammen. In der zweiten Halbzeit schaffte es die Elf von Serhiy Rebrov aber eine bessere Kontrolle über die Begegnung zu gewinnen. Nach einem guten Vorstoß über Thy wurde der anschließende Abschluss von Sahin aber geblockt (70.). Der Kontrahent bewies aber seine Königsklasse und schlug immer wieder eiskalt zu. Mit einem zielgerichteten Schuss platzierte Mykola Moroziuk die Kugel unter dem Querbalken (72.).

In der Schlussphase kamen die Kiezkicker nochmal vor den Kasten der Ukrainer und Jeremy Dudziak gelang es noch zu verkürzen zum 1:3-Endstand. Insgesamt haben sich die Boys in Brown gegen den Champions League-Teilnehmer sehr gut präsentiert und hinterlassen einen guten Gesamteindruck. 

 

FC St. Pauli

Heerwagen – Hornschuh, Sobiech, Gonther, Buballa – Nehrig (82. Rosin), Flum (82. Dudziak) – Sobota, Möller Daehli (77. Choi), Sahin – Thy (71. Schneider)

Cheftrainer: Ewald Lienen

 

Dynamo Kiew

1. Halbzeit: Rudko – Antunes, Vida, Burda, Tymchik, Rybalka, Sydorchuk, Shepelev, Gromov, Yarmolenko, Yaremchuk

Cheftrainer: Serhiy Rebrov

 

Tore: 0:1 Besedin (57.), 0:2 Harmash (58.), 0:3 Moroziuk (72.), 1:3 Dudziak (87.)

 

(hb/ms)

Foto: Witters

 

 

 

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