4:4 - Kiezkicker verkaufen sich teuer im Test gegen Gladbach
Freitag, 24. März 2017, 18:15 Uhr
Die Kiezkicker haben die Länderspielpause genutzt und sich am Freitagnachmittag (24.3.) mit Borussia Mönchengladbach gemessen. Auf dem Fohlenplatz boten die Boys in Brown eine starke Vorstellung und trennten sich von dem Bundesligisten am Ende mit 4:4 (1:1). Für die Braun-Weißen glich zwischenzeitlich Waldemar Sobota aus (41.), Bernd Nehrig traf zur Führung (50.) und Jan-Marc Schneider (58.) und Philipp Ziereis (60.) erhöhten zum zwischenzeitlichen 4:1. Vor dem Testspiel waren die Kiezkicker in der Zentrale von Congstar zu Gast und wurden dort herzlichst empfangen.
Direkt neben dem Borussia-Park, in dem die Gladbacher ihre Pflichtspiele austragen, duellierten sich die Braun-Weißen mit der Fohlen-Elf. Für das Trainerteam um Ewald Lienen bot die Länderspielpause nochmals die Möglichkeit für den Saisonschlussspurt einige taktischen Raffinessen zu testen und auch den Akteuren, die zuletzt weniger Einsatzzeiten hatten, das Vertrauen zu schenken. In der Anfangsphase dominierten allerdings die Hausherren die Begegnung und kamen gleich zu mehreren Gelegenheiten. Zunächst verfehlte Ba-Muaka Simakala nur haarscharf (6.) und im Anschluss zeichnete sich Robin Himmelmann gegen Nico Schulz (10.) und Patrick Herrmann aus (11.).
Immerhin überstanden die Kiezkicker den Anfangsdruck der Elf von Cheftrainer Dieter Hecking und wurden nach der Anfangsphase etwas effektiver. Nach einem tollen Doppelpass zwischen Kyoungrok Choi und Lennart Thy tauchte letzterer alleine vor Tobias Sippel auf, doch verpasste die braun-weiße Führung aus einem zu spitzen Winkel (15.). Den Boys in Brown gelang es auch gegen den Europacup-Teilnehmer immer wieder ihre Qualitäten zu beweisen, sodass auch dieser mit hohem Pressing der St. Paulianer seine Probleme offenbarte.
In einer Phase, in der die Lienen-Elf eigentlich alles im Griff hatte, schlug die Elf vom Niederrhein zu. Nach einem Ballverlust im Aufbauspiel kam es zum Gestocher im Strafraum und Simakala pikte die Kugel zum 0:1 ins Netz (30.). Wenn die Gladbacher gefährlich wurden, dann vor allem durch ihr schnelles Umschaltspiel. Letztlich verfehlte André Hahn nach einer schnellen Kombination (36.). Auf der anderen Seite war zweimal Waldemar Sobota gefährlich vor dem Tor: Zunächst verfehlte der polnische Nationalspieler noch um einen Meter (38.), doch traute sich nur wenig später wieder aus der Distanz und glich für VfL-Schlussmann Sippel unhaltbar aus (41.).
Nach dem Seitenwechsel veränderte das Trainerteam dann die taktische Formation und agierte nun aus einer Dreierkette. Das schien gleich Mal richtig gut zu funktionieren, denn nach einer Hereingabe von Daniel Buballa traf Bernd Nehrig das Spielgerät aus der Luft optimal und erzielte traumhaft das 2:1 (50.). Die Kiezkicker hatten aus ihrer kompakten Grundordnung nur wenige Schwierigkeiten den Vorsprung zu verteidigen und legten sogar nach. Erst überlupfte Jan-Marc Schneider den eingewechselten Christopher Heimeroth (58.) und nur wenig später war Philipp Ziereis nach einer Ecke zur Stelle und erhöhte sogar auf 4:1 (60.). Bärenstark.
Lange schien es so als hätten die Braun-Weißen alles im Griff und würden den Vorsprung mit nach Hause nehmen. Doch hin und wieder ließ die Hecking-Elf ihre fußballerische Stärke aufblitzen und kam nochmal zurück in die Partie. Nach einer ansehnlichen Kombination verkürzte Jonas Hofmann (77.) und wenig später blieb auch Joker Kwame Yeboah vor Himmelmann cool (82.). Plötzlich führten die St. Paulianer nur noch mit 4:3 und den zahlreichen Zuschauern am Seitenrand bot sich eine spannende Schlussphase. Aus braun-weißer Sicht schaffte die Elf vom Niederrhein tatsächlich noch den Ausgleichstreffer durch Patrick Herrmann (88.) und so trennten sich die Kontrahenten letztlich mit einem leistungsgerechten 4:4-Unentschieden.
Cheftrainer Ewald Lienen: "Für uns war das heute ein guter Test, auch wenn man den Jungs die letzten harten Trainingstage angemerkt hat. Vor dem Spiel waren wir noch in Köln bei Congstar und die frühe Abreise steckte den Jungs noch in den Knochen. Deswegen hätte Gladbach schon früh deutlicher führen können. Nach einer halben Stunde waren wir dann richtig gut drin und haben uns den Ausgleich verdient. In der zweiten Halbzeit haben wir richtig gut verteidigt, kaum Chancen zugelassen und selber drei Treffer erzielt. Am Ende haben wir dann wieder einige Fehler produziert und mussten Lehrgeld gegen einen starken Gegner zahlen."
FC St. Pauli
Himmelmann – Park (46. Gonther), Sobiech, Ziereis (72. Koglin), Buballa – Kalla, Nehrig (64. Rosin), Buchtmann (64. Neudecker), Sobota (64. Litka) – Thy (46. Schneider), Choi (75. Empen)
Cheftrainer: Ewald Lienen
Tore: 1:0 Simakala (30.), 1:1 Sobota (41.) 1:2 Nehrig (50.), 1:3 Schneider (58.), 1:4 Ziereis (60.), 2:4 Hofmann (77.), 3:4 Yeboah (82.), 4:4 Herrmann (88.)
SR: Dr. Martin Thomsen
(ms)
Foto: Witters / Eduard Bopp (Express)