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"Das ist ein Moment, den du spüren musst"

Jakov Medić ist außer Atem. Die ersten 90 Minuten am Millerntor haben dem 22-Jährigen alles abverlangt. Auf unserem Stimmenfang in der Mixed Zone gibt der Innenverteidiger erschöpft und gleichzeitig glücklich sein Fazit zum Spiel ab. Sein Einsatz hat sich gelohnt, der FC St. Pauli ist mit einem 3:0-Sieg gegen Holstein Kiel in die neue Saison gestartet. Medić erntete viel Lob für seine Leistung.

Das positive Feedback seiner Mitspieler und der Fans notierten natürlich auch die Medien. Am Mittwoch unterhielt sich Medić in einer virtuellen Presserunde mit den Journalist*innen und bemühte sich, alle Fragen auf Deutsch zu beantworten. Wenn der Kroate über die Stimmung mit den 8.900 Fans am Millerntor spricht, dann verrät sein Lächeln, dass er jedes ausgesprochene Wort auch genauso fühlt. "Das war Wahnsinn für mich", betont Medić. "Ich hatte so viel Adrenalin in mir. Das sind Momente, die du spüren musst und die nicht zu beschreiben sind."

Der Linksfuß, der in der Sommerpause vom SV Wehen Wiesbaden nach Hamburg wechselte, ist auf St. Pauli angekommen. Mit Torwart Nikola Vasilj war Medić schon vor dem Wechsel befreundet, auch mit Daniel-Kofi Kyereh, mit dem er viel Deutsch spricht und gemeinsam in Wiesbaden spielte, versteht er sich bestens. "Vom ersten Tag an ist alles perfekt", schwärmt Medić. "Der Verein, die Stadt, die Mannschaft – ich freue mich, hier zu sein."

"Vom ersten Tag an ist alles perfekt."
Jakov Medić

Auf dem Feld bildete der St. Pauli-Neuzugang beim Sieg gegen Kiel gemeinsam mit Kapitän Philipp Ziereis eine fast unüberwindbare Einheit. Nachdem die Kiezkicker im Vorjahr fast die komplette Hinrunde auf ein Spiel ohne Gegentor warten mussten, ließen sie am ersten Spieltag der neuen Saison sogar nur wenige Schüsse auf den eigenen Kasten zu. "Philipp ist ein guter Kapitän und ein guter Typ", sagt Medić. "Wir reden viel auf dem Platz, Sonntag hat das gut geklappt."

Die Physis des Kroaten fällt ins Auge, der Innenverteidiger ist 1,93m groß und sehr robust gebaut. Nicht ganz ohne Grund beschrieb ihn sein Teamkollege Leart Paqarada kürzlich als "Maschine". Die Größe habe er von seinem Vater, die Kraft von seiner Mutter, die Handballspielerin war, gibt Medić zu Protokoll. Für Sohn Jakov kam aber nur eine Sportart in Frage. "Für mich ist Fußball mein Leben", sagt Medić. "Auch wenn ich zu Hause bin, gucke ich viel Fußball und die Spiele der Top-Mannschaften."

"Wir haben erst ein Spiel gewonnen, die Saison ist noch lang."
Jakov Medić

Mit Vorfreude blickt der Verteidiger auch dem Auswärtsspiel in Aue (So., 1.8., 13:30 Uhr) entgegen. Bei aller Euphorie, die die St. Paulianer aus dem Auftaktsieg mitgenommen haben, weiß Medić, dass das erst die ersten drei von 102 zu vergebenen Zähler waren. "Wir müssen den Fokus auf das Spiel am Sonntag legen", fordert der junge Profisportler. "Wir haben erst ein Spiel gewonnen, die Saison ist noch lang."

Für ihn selbst sei es wichtig, so viel zu trainieren wie möglich und weitere Minuten zu sammeln, um sich an das höhere Niveau in der 2. Bundesliga noch mehr zu gewöhnen. Trotz seiner guten Leistung gegen Kiel muss sich Medić im gut funktionierenden internen Konkurrenzkampf mit dem Vize-Kapitän und walisischen Nationalspieler James Lawrence um die Position in der linken Innenverteidigung duellieren. "Jeder von uns ist im Training fokussiert, die Konkurrenz ist groß", sagt Medić. "Nur weil ich ein gutes Spiel gemacht habe, heißt es nicht, dass ich auch beim nächsten dabei bin. Der Trainer entscheidet, wer für diesen Tag besser ist."

 

(ms)

Foto: FC St. Pauli

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