FC St. Pauli

...die überragende Serie mit 21 Pflichtspielen in Folge ohne Niederlage: „Wir hatten einen super Start mit den 14 Liga- und den beiden Pokalspielen und haben sehr viel Selbstvertrauen, gerade wenn du wie zuletzt in Rostock früh hinten liegst. Es spricht für die starke Mentalität des Teams, sich nach Rückschlägen zurückzukämpfen. Eine komplette Saison ungeschlagen zu bleiben, ist aber nahezu unmöglich.“

...das bittere 3:4 im letzten Derby im April: „Das war hart. Wir haben ein gutes Spiel gezeigt, aber unnötige Gegentore kassiert. Wenn du auswärts drei Tore erzielst, dann musst du eigentlich davon ausgehen, auch etwas mitzunehmen. Das ist uns nicht gelungen. Die Niederlage hat uns aber nach vorne gebracht. Die Mentalität unseres Teams ist seitdem immer stärker geworden. Wie auch immer die Situation am Freitag aussehen wird, wir werden bereit sein, uns ihr zu stellen.“

...die Auswärtsschwäche des HSV: „Genau das kann gefährlich sein, wenn sich ein Team in so einem Punkt verbessern muss. Wir wissen, dass sie immer gefährlich sein können, gerade mit ihren Offensivspielern und einem Mittelstürmer, der weiß, wie man in dieser Liga Tore schießen muss. Sie haben zudem weitere Optionen. Wir müssen defensiv sehr stark sein. So wie wir es die bisherige Saison über gezeigt haben, müssen wir es auch am Freitag machen. Das Spiel in Rostock mit den drei Toren binnen acht Minuten hat auch gezeigt, wie unbarmherzig wir sein können.“

...seine Erwartungen an das Duell gegen den HSV: „Es ist ein Derby! Bei solchen Spielen rückt die Tabellensituation in den Hintergrund. Es ist ein altes Klischee, aber die letzten Ergebnisse zählen nicht. Wir erwarten ganz viel Intensität und ein offenes Spiel. Beide Teams wollen viel den Ball haben. Ich hoffe, dass es ein unterhaltsames Spiel wird.“

...die Atmosphäre und die FCSP-Fans: „Jeder Abend am Millerntor ist besonders. Freitagabend, Derby, Erster gegen Zweiter - es könnte nicht besser sein für Liebhaber und Fans des Fußballs.“

...die Favoritenrolle: „Die jüngsten Ergebnisse zählen im Derby nicht. Es geht darum, wer an diesem Abend die Fähigkeit hat, sein Spiel durchzubringen, Ruhe zu bewahren und die Qualität zu zeigen, so ein großes Spiel zu gewinnen. Es wird drauf ankommen, welche Mannschaft am Abend in der Lage ist, die Wichtigkeit des Spiels beiseitezuschieben, ihr Spiel durchzuziehen und ihre Arbeit zu machen. Es geht darum zu zeigen, dass man nicht nur die Ruhe, sondern auch die Qualitäten hat, solch wichtige Spiele zu gewinnen. Manchmal sind es Kleinigkeiten oder Momente enormer Qualität, die entscheidend sind. Wir müssen dafür sorgen, dass sie zu unseren Gunsten verlaufen.“

...die eigene Stärke: „Ich denke, dass die Mentalität eine große Rolle spielt, aber auch die Ruhe und die Fähigkeit, nach Rückständen oder in schwierigen Phasen eine Gelassenheit zu haben. Wir sind in der Lage, Lösungen auch in schwierigen Situationen zu finden. Die werden auch am Freitag kommen und da müssen wir noch mehr zeigen als in der bisherigen Saison. Wir haben ein großes Vertrauen innerhalb der Gruppe und das hat uns auch geholfen, dahin zu kommen, wo wir jetzt sind.“

...die Balance zwischen dem Fokus aufs Spiel und der Atmosphäre, durch die man überdrehen könnte: „Diese Balance zu finden, ist manchmal nicht leicht. Solch spezielle Abende hast du nicht allzu oft und da willst du nicht, dass sie dir entgleiten. Du willst solche Spiele in Erinnerung halten und das in der bestmöglichen Art und Weise. Und das Beste, was du machen kannst, ist, dich bestmöglich auf das Spiel zu fokussieren und es zu gewinnen. Als Fußballer willst du diese Momente genießen, denn Fußball könnte kaum besser sein. Das Heimspiel im Vorjahr war ein ganz Besonderes. Wenn wir wieder so abliefern, dann haben wir eine sehr gute Chance, erneut zu gewinnen.“

...den Moment, am Freitagabend ins ausverkaufte Millerntor einzulaufen: „Solche Moment habe ich nun schon einige Male erlebt. Als junger Spieler kannst du davon aber überwältigt werden. Ich war noch nie so fokussiert auf meine Ziele - sowohl für mich persönlich als auch für die Mannschaft. Als Kapitän und Mannschaftsführer fängt alles bei mir an. Ich schaue auf alles, was ich bringen muss, und will, dass sich das auf die Mannschaft überträgt. Es fängt damit an, dass ich Ruhe ausstrahle. Das ist auch am Freitagabend meine Aufgabe.“

(hb)

Fotos: Witters