"Keiner bei uns denkt darüber nach, einen Schritt weniger zu gehen"
Mittwoch, 14. April 2021, 11:00 Uhr
Rechtsverteidiger Luca Zander hat am Sonnabend (10.4.) mit seinen beiden Toren maßgeblich dazu beigetragen, dass die Kiezkicker endlich mal wieder bei Erzgebirge Aue gewinnen konnten. Am Dienstag (13.4.) nahm sich der Doppeltorschütze zwischen den beiden Einheiten in einer Presserunde viel Zeit, um die Fragen der Medienvertreter*innen zu beantworten. Dabei sprach Zander u.a. über...
…seine beiden Tore in Aue: "Die Standardsituation hatte beim ersten Mal schon sehr gut funktioniert, das hat man dann auch im Hinterkopf, wenn es im Spiel eine ähnliche Situation gibt. Ich habe mir gedacht, wenn ich es mit dem Timing wieder so gut hinbekomme und der Ball nochmal so gut kommt, dann kann es auch nochmal klappen. So habe ich beim zweiten Tor auch dran geglaubt, dass es klappen kann. Man sieht dann auch an meiner Reaktion, dass ich mich gefreut habe, aber auch überrascht gewesen bin."
…die Reaktionen auf seinen Doppelpack in Aue: "Ich habe ja nicht nur mein erstes, sondern direkt auch mein zweites Tor erzielt. Ich habe sehr viele Nachrichten bekommen. Es war schon überwältigend, wie viele Leute mir geschrieben haben. Gefühlt haben sich alle Weggefährten aus den letzten Jahren, die mir erzählt haben, dass ich keine Tore schieße, bei mir gemeldet. Natürlich auch viele Freunde und St.-Pauli-Fans, die sich sehr für mich gefreut haben."
...den großen Konkurrenzkampf angesichts der aktuell wenigen verletzten Spieler: "Ich freue mich immer, mit allen Jungs auf dem Platz zu stehen. Ich weiß ja selbst, wie es ist, verletzt zu sein. Ich wünsche jedem bei uns im Team, dass er gesund ist und gesund bleibt. Ich bin froh, dass die Situation gerade so ist und wir alle zusammen trainieren können. Es fördert den Konkurrenzkampf, wenn so viele Spieler auf dem Rasen stehen. Man merkt, dass es hier und da mal etwas mehr zur Sache geht. Das ist aber absolut gut so und bringt uns weiter. Die Mannschaft steht im Vordergrund. Jeder gibt Gas und will am Wochenende spielen. Das Wichtigste ist, dass die fittesten Spieler auf dem Platz stehen und wir das Spiel gewinnen."
...seine eigenen Ambitionen und das Duell mit Rechtsverteidiger Sebastian Ohlsson: "Ich bin niemand, der einen Plan macht, wie viele Spiele er bestreiten will und wo er in drei Monaten steht. Spielen möchte man aber immer. Für mich steht aber im Vordergrund, dass wir als Team performen, so wie es aktuell der Fall ist. Sebastian und ich gehen damit offen um. Er war auch einer der ersten, die mir nach den beiden Toren geschrieben und mir gratuliert haben. Es ist ein Konkurrenzkampf, der uns beide stärker macht, auch im letzten Jahr schon. Wir werden beide nur davon profitieren. Wenn mal der andere spielt, heißt es, Gas zu geben und sich wieder anzubieten. Das ist mein Plan für die nächste Zeit. Ich will Gas geben, dem Trainer die Entscheidung so schwer wie möglich machen und hoffentlich so oft wie möglich auf dem Platz zu stehen."
…einen möglichen Spannungsabfall nach dem fast gesicherten Klassenerhalt: "Vom Saisonbeginn an haben wir den Prozess in den Vordergrund gestellt, dass wir uns weiterentwickeln wollen. Das ist noch immer in den Köpfen und hat sich verfestigt. Jeder will sich weiterentwickeln, jeder will sich zeigen. Das klappt im Moment ganz gut. Man hat in den letzten Spielen gesehen, dass wir immer elf Spieler auf dem Platz haben, die unbedingt gewinnen und sich weiterentwickeln wollen. Keiner bei uns denkt darüber nach, einen Schritt weniger zu gehen. Wir haben eine gute Leistungskultur innerhalb der Mannschaft, alle geben Gas – vom ersten bis zum 30. Spieler. Das ist auch der Schlüssel dafür, dass es gerade so gut läuft."
…die positive Auswirkung der aktuellen sportlichen Situation auf die nächste Saison: „Es kann ein Vorteil sein, muss aber auch nicht. Wenn man sich ausruht, nur weil es bei anderen Teams geholfen hat, dann ist einem wenig geholfen. Wenn man den Schwung und diese Eingespieltheit mitnehmen kann, dann kann es dir auf jeden Fall helfen. Wenn wir nicht weiter hart arbeiten, dann bringt es uns nichts, dass wir zum Ende dieser Saison guten Fußball gespielt haben. Wir müssen im Sommer wieder hart arbeiten, um da auch wieder hinzukommen."
(hb)
Fotos: Witters