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"Eine klare Chance, als Gruppe ein großes Zeichen zu setzen"

Zuletzt standen unter der Woche immer wieder unsere Kiezkicker den Medienvertreter*innen Rede und Antwort, vor dem Training am Dienstagnachmittag (3.5.) nahm sich Andreas Bornemann viel Zeit, um die Fragen zu beantworten. Dabei sprach unser Sportchef u.a. über...

...zur personellen Situation und der Spielfähigkeit am Sonnabend: "Wir wollen nicht nach Lösungen suchen, nicht spielen zu müssen. Das machen wir ganz bewusst nicht. Wir sehen uns auch nicht in der Verpflichtung, uns als möglicher Hüter der Integrität dieses Wettbewerbs aufzuschwingen. Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, damit wollen wir uns nicht profilieren. Wir wollen am Sonnabend beim FC Schalke 04 natürlich eine möglichst gute und konkurrenzfähige Mannschaft aufbieten, um unseren Beitrag zu leisten."

...die mögliche Einstellung des Trainingsbetriebes: "Es war immer so, wenn wir einzelne Corona-Fälle hatten, dass es alle auf den Plan gerufen hat. Die erste Reaktion war jetzt natürlich, dass wir das für Sonnabend geplante Training abgesagt haben. Für uns war von Anfang an klar, dass wir alles versuchen, um am Sonnabend in Gelsenkirchen auflaufen zu können. Das bedeutet, dass wir auch Wege finden müssen, die Mannschaft oder die Spieler, die noch spielfähig sind, in den Trainingsbetrieb zu bekommen. Wir haben uns für den Weg entschieden, dass sich die Spieler zuhause umziehen, individuell anreisen und anschließend wieder individuell abreisen und zuhause duschen. Ohne gemeinsame Aufenthalte in Kabine, Küche oder dergleichen. Das ist unser Weg für diese Woche. Die täglichen Tests setzen wir natürlich fort."

...die aktuellen Maßnahmen: "Wir halten an dem bisherigen Prozedere fest, sich zuhause und dann hier am Trainingsgelände auch noch mal zu testen, bevor die Mannschaft den Trainingsplatz betritt. Die Spieler, die sich aufgrund des positiven Befundes in häuslicher Quarantäne befinden, werden von unserer medizinischen Abteilung aufgesucht und die Proben werden ins Labor gebracht. Bei den positiv befundenen Spielern wird in regelmäßigen Abständen abgestrichen und da wird dann geschaut: Wo sind Symptome gar nicht da oder schon wieder am Abklingen, passt nachher der CT-Wert dazu und nährt so bei dem einen oder anderen die Chance, dass bei einer weiteren Entwicklung in die Richtung die Möglichkeit besteht, ihn für Donnerstag oder Freitag für ein oder zwei Trainingseinheiten freizubekommen und ihn für den Kader nominieren zu können."

...die Chance und Hoffnung, die an Corona erkrankten Spieler beim Spiel auf Schalke einsetzen zu können: "Wir führen PCR-Tests durch, weil wir, anders als mit einem Schnelltest, anhand der Werte in Verbindung mit dem Befinden und den Symptomen einen gewissen Trend feststellen können. Dadurch können wir feststellen, wie hoch die Chance mit einem vertretbaren Risiko sein könnte, dass sich ein Spieler Richtung Donnerstag oder Freitag freitesten kann und wir ihn in die körperliche Belastung schicken können. Die Frage bleibt, ob Hamburg der RKI-Empfehlung für eine auf fünf Tage verkürzte Quarantäne folgt. Bei allen symptomfreien Spielern hätten wir dann wenig Probleme, diese dann auch direkt wieder freizugeben. Für uns geht es dann aber auch darum, ob der Spieler gesund ist oder für den Rest der noch gesunden Spieler ein Risiko darstellt. Da wird sich der Weg bei uns nicht ändern. Der Spieler muss sich gut fühlen und sich in der Lage sehen, sich körperlich zu betätigen. Das ist der erste Schritt. Vor der Freigabe erfolgt dann aber noch ein eingehender kardiologischer Check."

...die Erweiterung der Trainingsgruppe, u.a. mit Spielern aus der U23: "Zum Wochenstart gab es noch ein paar angeschlagene Spieler, die im Laufe der Woche wieder normal im Mannschaftstraining erwartet werden. Wir werden die Trainingsgruppe um U23- und U19-Spieler erweitern, um spielnäher trainieren zu können und auch mal ein 11-gegen-11 zustande zu bekommen. Wir haben das wichtige Spiel der U23 auch im Blick. Das kann nicht mal eben um eine Woche verlegt werden. Wir wollen natürlich, dass die U23 die Klasse hält. Wir haben alle Themen und Bereiche auf dem Schirm, das müssen wir bestmöglich austarieren. Den Hauptfokus sehen wir darin, die bestmögliche und konkurrenzfähigste Mannschaft zusammenstellen zu können und in Gelsenkirchen auf den Platz zu bekommen. Dann können wir nach dem Spiel immer noch schauen, wer nach dem Spiel eine schnelle Rückreise wählt, um am Sonntag bei der U23 zur Verfügung zu stehen."

...die jüngsten Umstände und Medienberichte: "Die zuletzt immer wieder zitierte vermeintliche Unruhe habe ich in der Mannschaft nicht gespürt. Ich hatte nicht das Gefühl, dass das die Mannschaft aus der Bahn geworfen hat. Trotzdem bin ich der Meinung, dass ein Timing für die richtigen Themen dazu führt, dass der Fokus nicht verloren geht. So eine Geschichte ist nicht alles, sie kann aber ein paar Prozente zu viel an Energie und Fokus gezogen haben, um dann doch nicht das Spiel in Sandhausen zu gewinnen, früher den Anschlusstreffer gegen Darmstadt zu erzielen oder gegen Nürnberg doch nicht den Ausgleich in der letzten Sekunde zu kassieren."

...den Zusammenhalt in solch einer schwierigen Situation: "Es geht immer darum, Chancen aufzuzeigen und diese zu sehen. Wenn ich die nicht mehr sehen würde, wäre es wohl besser, gar nicht nach Gelsenkirchen zu fahren. Ich glaube schon, dass es für die Mannschaft und für jeden Einzelnen eine riesen Chance darstellt, am 33. Spieltag um 20:30 Uhr in einem restlos ausverkauften Erstliga-Stadion in Gelsenkirchen auflaufen zu können und die Saison noch offen zu halten. Es kann ein Stück weit zu der Motivation führen, dass sich nicht unmittelbar nach dem Abpfiff das ganze Stadion in den Armen liegt und der Freibierhahn aufgeht. Für alle Beteiligten ist es eine klare Chance, ein großes Zeichen als Gruppe zu setzen."

...das spannende Saisonfinale in Liga zwei: "Das hätte ich gerne aus einer anderen Position heraus erlebt. Es gibt keine zwei Meinungen. Es ist die ausgeglichenste und spannendste zweite Liga, vielleicht auch die unberechenbarste. Auf die Karte der Unberechenbarkeit setzen wir. Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist."

 

(hb)

Fotos: Witters

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