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#Reingeluschert mit Igor Matanović: "Mentale Stärke ist enorm wichtig, gerade für einen jungen Spieler"

Colin aus dem Medienteam des FC St. Pauli "luschert" für Euch in den Alltag unseres Lieblingsvereins rein. Was geht neben deschweißtreibenden Trainingseinheiten und dem Ligabetrieb so bei unseren Kiezkickern und dem Team dahinter? Jetzt wird wieder #Reingeluschert - gerne auch mit einem Augenzwinkern.

Auf den Tag genau ist es ein Jahr her. Wahnsinn, wie die Zeit vergeht, oder? Mir persönlich kommt es so vor, als wäre es erst gestern gewesen. Aber von Anfang an: Er lauert am zweiten Pfosten, setzt sich im Zweikampf gegen seinen Gegenspieler durch und grätscht den Ball mit Hilfe des Aluminiums über die Torlinie – danach ein einziger Jubelschrei, eine Explosion der Glücksgefühle macht sich breit und verschwindet in der Traube mit den Mitspielern. Dann der Schlusspfiff und der ersehnte und so wichtige Auswärtssieg, an jenem 16. Januar 2021.

"Das ist natürlich ein Tag und ein Moment, den ich in meinem Leben nie wieder vergessen werde. Mein erstes Profitor und dazu auch noch der Siegtreffer für St. Pauli bei Hannover 96. Das ist etwas ganz Besonderes für mich", beschreibt Igor Matanović mit einem breiten Grinsen, als er über jenes 3:2 am 16. Januar 2021 erzählt. Und auch ich habe noch das Bild vor Augen, wie ich hüpfend nach seinem Torerfolg vor dem Fernseher rumgesprungen bin, einigen von Euch ging es da wahrscheinlich ähnlich.

Nach Hereingabe von Leart Paqarada erzielte Igor Matanović vor exakt einem Jahr den 3:2-Siegtreffer bei Hannover 96.

Nach Hereingabe von Leart Paqarada erzielte Igor Matanović vor exakt einem Jahr den 3:2-Siegtreffer bei Hannover 96.

 

Wie der weitere Verlauf der Rückserie in der vergangenen Saison verlief, ist schnell erzählt: Unser FC St. Pauli katapultierte sich aus der Abstiegszone hinaus ins gesicherte Tabellenmittelfeld und landete am Ende auf Platz zehn. Für Mittelstürmer Matanović standen insgesamt 17 Spiele, meist Kurzeinsätze, zu Buche, ehe er verletzungsbedingt, die letzten sechs Partien und die Vorbereitung sowie den Saisonstart zur aktuellen Spielzeit leider verpasste.

Erst Ende Oktober, am 12. Spieltag in Bremen, gab der 18-jährige Angreifer sein Comeback. "Das Wichtigste auch in den Phasen, in denen es nicht läuft, wo ich mit meiner Verletzung zu kämpfen hatte, ist immer positiv zu bleiben", erklärt Igor und fügt an: "Mentale Stärke ist enorm wichtig, gerade für einen jungen Spieler, wenn man den Schritt zu den Profis macht und sich beweisen will."

Dass er sich schon bewiesen hat, zeigt nicht nur sein Tor in Hannover, sondern stellen die vergangenen Zweitliga-Partien vor dem Jahreswechsel ebenfalls unter Beweis, in denen Igor in den Heimspielen gegen Sandhausen und Schalke zwei Assists beisteuerte und sogar 4-mal in der Startformation stand. Der gebürtige Hamburger, in Harburg südabwärts der Elbe aufgewachsen, kennt den Verein wie kaum ein Zweiter.

Seit der U7 trägt er das braun-weiße Trikot, für ihn ist der Sprung zu den Profis immer noch vor allem eins: "Wahnsinn". "Das ist wirklich ein krasses Gefühl, wenn ich überlege, dass ich als Kind und Jugendlicher die Spiele der Profis gesehen habe, Spieler wie Philipp Ziereis und Christopher Buchtmann, die ja schon lange dabei sind, zu denen aufgeschaut habe und wir jetzt Teamkollegen sind und sie mir Tipps geben. Das macht mich extrem stolz", betont Igor.

Igor Matanović und Christopher Buchtmann im Trainingslager im spanischen Benidorm.

Als Jugendspieler hat Igor Matanović zu Christopher Buchtmann aufgeschaut, seit mehr als einem Jahr sind sie bereits Teamkollegen.

Interessant ist in Bezug auf das anstehende DFB-Pokalspiel unserer Kiezkicker gegen Borussia Dortmund am 18. Januar auch, dass Igor bei der damaligen Partie in der 2. Runde des Wettbewerbs im Jahr 2014 als Balljunge am Millerntor war. Vom Balljungen zum Profi, könnte man sagen! "Da war ich elf Jahre alt und wir waren mit der ganzen Mannschaft als Balljungen eingeteilt. Es war unglaublich, Spieler wie Ciro Immobile, Mats Hummels oder Marco Reus so zu sehen", schwärmt Igor. Wahrscheinlich war er schon mit elf Jahren bereits 1,94 Meter groß, scherze ich. Denn neben ihm sehe ich mit meinen 1,72 Metern aus wie ein Zwerg – Igor lacht und schüttelt den Kopf.

"Ja, durch meine Größe hätte ich auch zum Basketball gehen können. Tatsächlich ist meine 23-jährige Schwester sehr gut als Basketballerin gewesen und hat sogar mal in der Landesauswahl gespielt. Ich habe aber lieber den Ball am Fuß", lächelt der Angreifer. Oder auch in kleinerer Version beim Padel-Tennis, wie wir im Trainingslager in Benidorm beobachten durften. Egal ob Schlag oder Schuss, wir hoffen auf weitere Volltreffer. Wie an jenem 16. Januar 2021.

 

(ch)

Fotos: FC St. Pauli / Witters

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