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Rekordbesuch beim dritten Weinfest gegen Rassismus

„Das ganze Stadion“? Nein, ganz füllt das „Weinfest gegen Rassismus“ das Millerntor noch nicht. Doch wer am Sonnabend (11.5.) bei der dritten Ausgabe des Weinfestivals von 1910 – Museum für den FC St. Pauli e.V., Rindchen’s Weinkontor, RFU St. Pauli und Grand Hotel van Cleef dabei war, wird diese Vorstellung gar nicht mehr so abwegig finden. Wein und Stimmung waren wie in den vergangenen Jahren ausgezeichnet – und beim Besuch gab es sogar einen Rekord.

Aufgrund der „KIEZBEBEN“-Ausstellung (wir berichteten: Ausstellung startet im FCSP-Museum) konnte das Weinfest dieses Jahr nicht in der Museumsfläche im Erdgeschoss der Gegengerade stattfinden. Doch zum Glück bietet das Millerntor Platz für mehr – und so konnten die Winzerinnen und Winzer sich mit ihren Ständen im „1. Stock“ über Museum, Fanräumen, Fanladen und AFM-Büros ausbreiten.

Bei bestem Wetter und frischer Luft konnten erstmals über 100 Weine an rund 30 Ständen probiert werden, und auch Stadionführungen mit Weinbegleitung wurden angeboten. Ein Angebot, das gut ankam: Über den Tag verteilt kamen über 1000 Besucherinnen und Besucher zum dritten Weinfest gegen Rassismus und stellten so einen neuen Weinfest-Rekord auf.

Über 100 Weine konnten an den zahlreichen Ständen beim 3. Weinfest gegen Rassismus probiert werden

Über 100 Weine konnten an den zahlreichen Ständen probiert werden.

Eine gute Nachricht auch für Initiativen, die sich rund um den FC St. Pauli und sein Viertel gegen Rassismus und für Flüchtlinge einsetzen, sowie für den „Museumsverein“ 1910 e.V., denn alle Erlöse der Veranstaltung werden auf diese guten Zwecke aufgeteilt. „Im vergangenen Jahr konnten wir etwa 8.000 Euro an antirassistische Initiativen spenden. Vielleicht ist es möglich, diese Summe 2019 sogar noch zu toppen“, so 1910 e.V.-Vorstandsmitglied Sönke Goldbeck.

Ob Rot, Weiß oder Rosé, Cremant oder Sekt: Die Vielfalt des Gebotenen begeisterte – und unterstrich einmal mehr den Anspruch des Weinfests und der 1910-Weinbar im Museumsfoyer, gute und außergewöhnliche Weine eben nicht nur für wenige Kenner zugänglich zu machen, sondern für alle.

„Für uns ist das eine ganz besondere Veranstaltung“, so ein Winzer. „Wir kommen mit Menschen in Kontakt, die wir auf Weinmessen oder anderen Veranstaltungen nicht treffen würden. Die Leute sind offen und neugierig darauf, mehr über die Weine zu erfahren. Wir kommen gerne wieder!“

Am Antira-Grill gab es Fleischliches und Veganes vor beeindruckender Kulisse.

Am Antira-Grill gab es Fleischliches und Veganes vor beeindruckender Kulisse.

Nachdem sich gegen 19:30 die „Probierphase“ in der Gegengerade dem Ende zugeneigt hatte, wechselten viele Weinfest-Gäste nach unten in und vor die 1910-Weinbar im Museumsfoyer. Dort nämlich warteten als großes Finale zwei musikalische Höhepunkte: Grillmaster Flash aus Bremen Nord, der zwar nach eigenen Angaben „noch nie Rock’n’Roll“ war, aber verdammt danach klingt – und „The Rural Juror“ mit den Musikern von Kettcar.

Songs wie „Deiche“, „Landungsbrücken raus“, „Benzin und Kartoffelchips“, „Auf den billigen Plätzen“, „Balkon gegenüber“ und die Anti-Homophobie-Hymne „Der Tag wird kommen“ brachten die Weinbar zum Beben, die sich passend zur KIEZBEBEN-Ausstellung derzeit ja im Look des alten Clubheims präsentiert.

„The Rural Juror“ mit Marcus Wiebusch und Freunden spielten Kettcar-Klassiker im Clubheim-Ambiente.

„The Rural Juror“ mit Marcus Wiebusch und Freunden spielten Kettcar-Klassiker im Clubheim-Ambiente.

Und so konnten Fußball- und MusikromantikerInnen sich über ein schönes Schlussbild freuen: Unter dem Original-Clubheim-Schild von früher und einem braun-weißen Herzen, das tatsächlich einmal die Millerntor-Kneipe geziert hat, spielten Marcus Wiebusch und sein Bruder Lars mit „Balu“ ein nur noch selten live zu hörendes Liebeslied als Überraschungszugabe: „Und du vergisst, was du weißt / In dem Gefühl wir wären eins.“

 

Text: 1910 e.V.

Fotos: Sabrina Adeline Nagel, Christoph Nagel

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