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Miyaichi: "Ich habe die Erfahrung schon einmal gemacht"

Seit zweieinhalb Jahren ist Ryo Miyaichi bereits beim FC St. Pauli und seitdem nicht eben vom Glück verfolgt. Der 25-Jährige erlitt im Juni bereits den zweiten Kreuzbandriss seiner Karriere. Nun nähert sich die erneute Leidenszeit des Japaners ihrem Ende, denn mittlerweile kann er schon wieder gemeinsam mit den Kollegen auf dem Platz stehen.

Der Schock saß tief, als Ryo Miyaichi am 28. Juni des vergangenen Jahres das Training abbrechen musste. Die Diagnose noch schmerzhafter: Kreuzbandriss, schon wieder. Bereits zwei Jahre zuvor war der Flügelspieler am linken Knie operiert worden, jetzt war es das rechte. „Der Moment war sehr hart. Ich habe das Geräusch gehört und dachte, es ist vorbei. Das konnte ich nicht vergessen. Die erste Nacht habe ich nur geweint und konnte an nichts Anderes denken“, erinnert sich der Kiezkicker.

In dieser schweren Zeit habe ihm besonders seine Familie geholfen, aber auch der Verein, seine Mitspieler und das Physioteam waren eine große Unterstützung. Miyaichi betont: „Ich bedanke mich bei allen, die für mich da waren. Auch dass der Verein meinen Vertrag verlängert hat, war ein besonderer Moment. Das weiß ich sehr zu schätzen.“ Das ursprünglich bis 2018 gültige Arbeitspapier hatte der FC St. Pauli im August vorzeitig um ein Jahr verlängert.

Damit hatte der Stürmer genug Zeit, in Ruhe wieder ans Team herangeführt zu werden. Und das klappt immer besser: „Ich kann schon wieder normal sprinten und trainiere teilweise mit der Mannschaft. Das macht mich sehr glücklich“, freut sich Miyaichi und ergänzt, dass die Schnelligkeit schon wieder fast vollständig zurück sei. Er arbeite schon seit etwa zwei Monaten wieder mit dem Ball. „In dieser Zeit war ich auch jeden Tag hier am Trainingsgelände. So bin ich die ganze Zeit nah an der Mannschaft und wir machen Scherze unter Mannschaftskollegen.“

Seine Mitspieler standen dem Linksaußen auch während seiner Leidenszeit immer zur Seite. Bevor er zur Reha nach Japan reiste, hatten ihn Lasse Sobiech, Bernd Nehrig und Co. noch einmal zum Abendessen eingeladen und viel Glück gewünscht, erzählt Miyaichi mit einem Lächeln im Gesicht. In der Heimat nahm er dann das Lauftraining wieder auf, ehe er für die Fortsetzung der Reha und den Trainingseinstieg wieder nach Hamburg zurückkehrte.

Die Verletzungshistorie des Flügelflitzers hat auch etwas Gutes: „Ich habe die Erfahrung schon einmal mit dem anderen Knie gemacht, weiß was ich brauche. Darüber versuche ich viel mit den Physios zu sprechen.“ Klar ist, dass der 25-Jährige nichts überstürzen will: „Ich muss von Tag zu Tag denken, das ist der Schlüssel. Ich setze mir keine Deadline, jeder Tag ist wichtig für mich. So kann ich hoffentlich bald zurückkommen und wieder vor den Fans spielen.“

 

(jb)

Fotos: Witters

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