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„Ich freue mich schon sehr darauf, diesen Moment zu erleben“ 

Wenn unser FC St. Pauli am Sonntag (18.2.) Eintracht Braunschweig empfängt, wird Scott Banks einmal mehr nur von der Tribüne aus zuschauen können. Beim 1:1 im Hinspiel hatte sich der Schotte einen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie zugezogen, aktuell arbeitet er hart für sein Comeback. Unsere Nummer 18 macht von Tag zu Tag Fortschritte und kann den Tag, an dem er endlich wieder gemeinsam mit den Jungs auf dem Platz stehen wird, kaum erwarten.

„Es geht einem immer gut, wenn es vorangeht und von Tag zu Tag besser wird. So ist es bei mir gerade. Ich sehe und fühle die Fortschritte bei meinem Knie und deswegen geht es mir gut“, so ein bestens gelaunter Scott Banks, als wir ihn am Mittwoch (14.2.) am Trainingszentrum an der Kollaustraße treffen. Ganz anders sah die Gemütslage des Schotten Anfang September aus. Der von Crystal Palace ausgeliehene Flügelspieler hatte sich im Hinspiel in Braunschweig bei seinem erst dritten Einsatz im FCSP-Trikot schwer am Knie verletzt. „Ich wusste sofort, dass es etwas Ernstes ist. Der Schmerz war extrem. Als die Diagnose Kreuzbandriss kam, war es sehr hart für mich“, erinnert sich Banks nur ungern an den Moment zurück.

Wenige Tage nach dem Spiel wurde der 22-Jährige in London erfolgreich operiert, Anfang November kehrte er dann nach Hamburg zurück und startete hier seine Reha. Wenngleich Banks kontinuierlich Fortschritte machte, war es eine nicht immer leichte Zeit für ihn. „Ich wurde vom ersten Tag an aber super unterstützt. Einfach alle haben sich immer wieder Zeit für mich genommen, und wenn es nur ein kurzer Talk war, wenn ich an der Kollau war. Es war sehr angenehm zu wissen, dass James Morgan, sein Team und alle Jungs immer für dich da sind. Das war sehr wichtig für mich“, ist Banks sehr dankbar für den tollen Support in der für ihn schweren Zeit.

Ab und zu habe ihn die Situation aber auch frustriert, wie unsere Nummer 18 gesteht: „Ich kann mich gut an einen Tag erinnern, wo ich richtig down war. Dann klingelte mein Telefon. Dann haben Dapo und Connor bei mir angerufen und gefragt, ob ich mit ihnen essen gehen will. Ich habe mich sehr gefreut und schon war der Frust vergessen. Insgesamt war es sicherlich keine leichte Zeit für mich, diese kleinen Sachen haben es mir deutlich leichter gemacht.“

Banks, hier im Duell mit Braunschweigs Anton Donkor, wurde im Hinspiel eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff eingewechselt und verletzte sich kurz vor dem Abpfiff schwer am Knie.

Banks, hier im Duell mit Braunschweigs Anton Donkor, wurde im Hinspiel eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff eingewechselt und verletzte sich kurz vor dem Abpfiff schwer am Knie.

Mit gemischten Gefühlen hat der Linksfuß, der sich zuvor noch nie schwerer verletzt hatte, die zumeist erfolgreichen Spiele seiner Teamkollegen verfolgt. „Ich freue mich wirklich riesig, was für einen tollen Fußball die Mannschaft spielt und wie erfolgreich sie ist. Das macht es für mich manchmal aber auch nicht leichter, denn zu gerne wäre ich ein Teil davon. Ich würde gerne aktiv zum Erfolg beitragen“, so Banks, der bei den Heimspielen am Millerntor immer dabei ist und schwärmt: „Ich liebe das Millerntor und die Energie, die im Stadion herrscht. Die kommt von den überragenden Fans, die wir haben. Sie machen das Millerntor zu einem ganz besonderen Ort.“

Lediglich 17 Minuten hat der Schotte auf dem Millerntor-Rasen gestanden, als er Ende August beim torlosen Remis gegen Magdeburg eingewechselt wurde. Zu gerne will Banks häufiger am Millerntor auflaufen, bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Nachdem er viel im Kraftraum für den Muskelaufbau und die damit verbundene Stabilität des Knies gearbeitet hat, folgte Ende Januar der erste Lauf an der frischen Luft. „Nach der langen Pause hatte sich das schon ein bisschen komisch angefühlt, weil es irgendwie ungewohnt war. Natürlich hat man nicht vergessen, wie man läuft und doch hat es ein bisschen gedauert, bis auch das wieder normal war. Es tat nach der langen und anstrengenden Reha aber richtig gut, wieder laufen zu können.“

Jeder Tag laufe seitdem anders, die Läufe variieren hinsichtlich Dauer und Intensität. Und wie reagiert das Knie auf die neue Belastung? „Es läuft alles gut, es gab bislang keine Rückschläge. James Morgan und das ganze Team sind sehr zufrieden mit der Entwicklung und den Fortschritten, die ich mache – und ich logischerweise auch.“ Wann er erstmals wieder mit den Teamkollegen ein ganz Mannschaftstraining mitmachen kann, bleibt abzuwarten. Bis dahin werden noch viele Läufe und Einheiten im Kraftraum folgen. Den Tag kann Banks aber schon jetzt kaum erwarten: „Das wird sicherlich ein großartiges Gefühl sein und sicherlich auch emotional für mich, weil ich einfach sehr lange pausieren musste und es den einen anderen Tag gab, wo ich dachte, der Moment ist unglaublich weit entfernt. Er ist aktuell auch noch weit weg, aber nicht mehr ganz so weit. Ich freue mich schon sehr darauf, diesen Moment zu erleben, und gebe weiter alles dafür.“

Im Heimspiel gegen Magdeburg kam Banks das erste und bislang auch einzige Mal am Millerntor zum Einsatz.

Im Heimspiel gegen Magdeburg kam Banks das erste und bislang auch einzige Mal am Millerntor zum Einsatz.

Erst einmal heißt es aber, weiterhin von der Tribüne oder vorm Fernseher aus die Daumen zu drücken und mitzufiebern. Das hat er auch am vergangenen Wochenende getan, als das Team in Magdeburg mit 0:1 unterlag. „Es war die erste Niederlage in der Saison, sowas passiert nun mal. Die Niederlage hat aber wehgetan, denn sie war vermeidbar. Wir hatten unsere Chancen“, so Banks, der sofort hinterherschiebt: „Wie ich unser Trainerteam und die Jungs kenne, werden sie hart arbeiten, um wieder erfolgreich zu sein. Da mache ich mir keine Sorgen. Ich bin mir sicher, dass sie gegen Braunschweig eine Reaktion zeigen werden.“

An Braunschweig hat der Schotte natürlich keine guten Erinnerungen. Wo nun das Rückspiel ansteht, wird ihm noch mal bewusst, wie lange er schon raus ist. „Ich bin seit dem Hinspiel verletzt und habe somit gegen alle Teams mindestens einmal gefehlt“, so der 22-Jährige, der diesen Gedanken schnell wegwischt und guter Dinge ist, dass die Teamkollegen das Spiel gegen die zuletzt starken Braunschweiger gewinnen werden. Wie das Spiel laufen wird, bleibt abzuwarten. Offen ist ebenfalls noch, wie es für Banks im Sommer weitergehen wird, endet dann doch die einjährige Leihe von Premier-League-Club Crystal Palace. „Die Entscheidung liegt nicht bei mir. Beide Vereine müssen entscheiden, was das Beste für alle ist. Ich werde die Entscheidung akzeptieren, werde meine Meinung aber kundtun“, so Banks, der nicht drumherum redet und abschließend klarstellt: „Es ist kein Geheimnis, dass ich nach diesem schweren Jahr gerne hier bleiben möchte. Ich habe nur einmal am Millerntor gespielt und das für ein paar Minuten gegen Magdeburg. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich die Chance hätte, das noch häufiger zu erleben.“

 

(hb)

Fotos: FC St. Pauli / Witters

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