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Ab 22.10.: Neue Sonderausstellung Arbeiterfußball im FCSP-Museum

Der FC St. Pauli – ein Arbeiterverein? Nicht wirklich, erfahren Besucher*innen der neuen Sonderausstellung, die das FC St. Pauli-Museum in der Gegengerade ab Donnerstag (22.10.) parallel zur Dauerausstellung "KIEZBEBEN 2.0" zeigt. Und das ist nicht die einzige Erkenntnis dieser spannenden Reise in ein heute fast vergessenes, aber faszinierendes Sport-Universum.

"Der andere Fußball. 100 Jahre Arbeiterfußball – 125 Jahre Arbeitersport" - so lautet der volle Titel der Ausstellung. Der Hintergrund: In der heutzutage fast vergessenen Arbeitersportbewegung organisierten sich ab Ende des 19. Jahrhunderts Männer und Frauen aus der Arbeiterbewegung, um Sport und Klassen­bewusstsein miteinander zu verbinden und sich vom vielfach nationalistisch ausgerichteten bürger­lichen Sportbetrieb abzugrenzen. Ihre große Zeit erlebte sie bis 1933.

Unmittelbar nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler zerschlugen die Nationalsozialisten den Arbeitersport. Viele seiner Protagonisten wurden verfolgt, inhaftiert und ermordet. Trotz der Lebensgefahr beteiligten sich Arbeitersportler aktiv an antifaschistischen Widerstandsaktionen und Widerstandsgruppen im Untergrund.

Die neue Sonderausstellung ist immer von Donnerstag bis Sonntag im FC St. Pauli-Museum an der Gegengerade geöffnet.

Die neue Sonderausstellung ist immer von Donnerstag bis Sonntag im FC St. Pauli-Museum an der Gegengerade geöffnet.

Als Teil der Arbeitersportbewegung hatten die Arbeiterfußballer eigene Verbände und Vereine (zu denen der FC St. Pauli nicht gehörte). Sie hatten eigene Ligen, eigene Meisterschaften, eigene Publikationen – und eine eigene Philosophie: Als "Sport für alle" setzte sich der Arbeitersport die Erhaltung der Gesundheit als oberstes Ziel. Der sportliche Erfolg sollte diesem Streben untergeordnet sein.

Darum galt es im Arbeiterfußball als Ausdruck besonderer Fairness, auf Elfmetertore zu verzichten. Vielfach wurde der Ball bei Strafstößen bewusst vorbei oder in die Hände des Torwarts geschossen. Auch die Friedensförderung wurde im Arbeiterfußball großgeschrieben.

Zwei Ausstellungen – ein Ticket (hier: die KIEZBEBEN-Soli-Dauerkarte):  Die Dauerausstellung "KIEZBEBEN 2.0" bleibt parallel zur Sonderausstellung geöffnet.

Zwei Ausstellungen – ein Ticket (hier: die KIEZBEBEN-Soli-Dauerkarte): Die Dauerausstellung "KIEZBEBEN 2.0" bleibt parallel zur Sonderausstellung geöffnet.

Erstellt wurde die „Arbeiterfußball“-Ausstellung von den Expert*innen des 2017 gegründeten Paderborner Kreises – Arbeiterfußball e.V. um den Sporthistoriker und Pädagogen Dr. Eike Stiller. Dass sie nun in Hamburg-St. Pauli Station macht (eigens ergänzt um ein neues Kapitel zum Arbeiterfußball in Hamburg), geht auf die Initiative des Projekts BAM! Bildung am Millerntor zurück, das als Teil von 1910 – Museum für den FC St. Pauli e.V. und unter dem Dach der bundesweiten Initiative Lernort Stadion e.V. Workshops für Schulklassen und Jugendgruppen veranstaltet.

Zugleich findet die Hamburger Arbeiterfußball-Ausstellung im Kontext der 27. Ausschreibung des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten statt, den BAM! unterstützt. Der Geschichtswettbewerb wird seit 1973 von der Hamburger Körber-Stiftung ausgerichtet.

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"Der andere Fußball. 100 Jahre Arbeiterfußball – 125 Jahre Arbeitersport" ist vom 22. Oktober bis 20. Dezember immer Donnerstag bis Sonntag im FC St. Pauli-Museum am Millerntor zu sehen.

Öffnungszeiten:

  • Donnerstag: 15 bis 22 Uhr
  • Freitag: 15 bis 19 Uhr
  • Sonnabend & Sonntag: 11 bis 19 Uhr

Mehr Infos: www.fcstpauli-museum.de

 

Text: 1910 e.V.

Fotos: Paderborner Kreis – Arbeiterfußball e.V. / Christoph Nagel

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