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Spielausschuss für Frauen und Mädchen: HFV sollte Bedenken sehr ernst nehmen

Beim Hamburger Fußball-Verband (HFV) gibt es Überlegungen, den Spielausschuss für Frauen und Mädchen abzuschaffen. Der FC St. Pauli appelliert an den Verband, die Kritik von Frauen- und Mädchenabteilungen in der Diskussion zu berücksichtigen.

Den HFV-Plänen zufolge sollen die Zuständigkeiten des Spielausschusses für Frauen und Mädchen an den Verband an den allgemeinen Spielausschuss übertragen werden. Dies würde bedeuten, dass der Frauen- und Mädchenfußball nicht mehr separat organisiert wird, sondern in den allgemeinen Spielausschuss integriert würde.

Die FCSP-Abteilung Fußball Frauen und Mädchen erklärte dazu, die Abteilung verfolge den Vorschlag des Präsidiums zur Strukturveränderung mit großem Unverständnis: „Auch wenn die Zusammenlegung von Frauen und Herren, sowie Mädchen und Jungs ein zukunftsfähiger Gedanke sein mag, sehen wir aktuell nur die große Gefahr eines Rückschrittes.“ Eine Sichtbarkeit, die es heutzutage noch für die Frauen und Mädchen brauche und um die jahrzehntelang gekämpft worden sei, würde wegfallen.

Auch befürchtet die Abteilung, dass sich Frauen und Mädchen wieder einmal der männerdominierenden Fußballwelt unterordnen müssten, da viele Vereine in Hamburg nicht einmal Teams für Frauen oder Mädchen anbieten.

Mehr dazu findet Ihr auf dem Instagram-Account unserer 1. Frauen!

Am 1. Juni wird bei dem Verbandstag der Vorschlag des HFV-Präsidiums zur Strukturveränderung diskutiert und dann von allen abgestimmt. Die Abteilung ruft dazu auf: „Wir rufen dazu auf, dass sich alle Vereine dazu Gedanken machen und sich die Frage stellen, ob solch eine Strukturveränderung aktuell wirklich nötig ist, oder aber ob man u.a. die Sichtbarkeit von Frauen und Mädchen im Fußball eher stärken, statt schwächen sollte.“

Göttlich: „Betroffene hören!“

FCSP-Präsident Oke Göttlich betonte, der HFV sollte in dieser Angelegenheit ganz besonders auf die Stimmen der Betroffenen hören. Göttlich verwies insbesondere darauf, dass es für Frauen und Mädchenteams in kleinen Vereinen schwerer werden könnte, ihre Interessen zu vertreten. So hätten sich bereits Vertreter*innen aus dem Frauenfußball und von kleineren Clubs beim FC St. Pauli gemeldet und um Unterstützung in dieser Sache gebeten. Dem komme der FC St. Pauli gerne nach, betonte Göttlich.

Der HFV sollte die Bedenken und Sorgen sehr ernst nehmen und bei den weiteren Überlegungen berücksichtigen. Der FC St. Pauli dankte der Abteilung Fußball Frauen und Mädchen beim FCSP und anderen Vereinen, dass sie ihre Kritik offen in die Diskussion einbringen. 

Förderung und Entwicklung als zentrale Aufgabe

Der Ausschuss für Frauen- und Mädchenfußball beim HFV ist ein Organ innerhalb des Verbands, das sich speziell um die Belange von Frauen- und Mädchenfußball kümmert. Der Ausschuss setzt sich aus engagierten Personen zusammen, die sich für die Förderung und Entwicklung des Frauen- und Mädchenfußballs in Hamburg einsetzen.

Zu den Aufgaben des Ausschusses gehören unter anderem die Organisation von Turnieren und Veranstaltungen für Frauen- und Mädchenmannschaften, die Förderung von Trainerinnen und Trainern sowie Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern im Frauen- und Mädchenfußball, die Beratung und Unterstützung von Vereinen in allen Fragen rund um den Frauen- und Mädchenfußball sowie die Vertretung der Interessen von Frauen- und Mädchenfußball im Hamburger Fußballverband.

 

(pg)

Foto: Witters

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