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„Im Großen und Ganzen kann ich nicht so mit dem Punkt leben“

Nach dem torlosen Remis zeigten sich die Kiezkicker in der Mixed-Zone enttäuscht - beim Heimspielauftakt gegen Fortuna Düsseldorf wäre mehr drin gewesen. Wie gewohnt waren wir nach der Partie auf Stimmenfang.

Cheftrainer Fabian Hürzeler: „Im Gegensatz zu Kaiserslautern war es heute eine Steigerung. In der Anfangsviertelstunde haben wir durchaus auch dominant Fußball gespielt, sind auch immer wieder gefährlich in der gegnerischen Box gewesen. Wir haben uns aber trotz der guten Möglichkeiten, die wir hatten, nicht belohnen können. In die zweite Halbzeit sind wir nicht so gut reingekommen, haben die Situationen aber defensiv gut wegverteidigt und keine Hochkaräter zugelassen. Dann hatte Düsseldorf auch einen Torhüter, der heute überragend gehalten hat, das muss man dann auch mal anerkennen. Ich würde nicht sagen, dass uns die Gier gefehlt hat. Was wir uns vorwerfen lassen müssen, ist die Chancenverwertung und wir müssen die Situationen, die wir beeinflussen können, noch mehr maximieren. Im Großen und Ganzen kann ich nicht so leben mit dem Punkt, weiß aber, dass wir die Dinge gut aufarbeiten werden.“

Jackson Irvine: „Es fühlt sich heute an, als hätte ich ein Eins-gegen-Eins-Duell mit Kastenmeier gehabt. Ich alleine hätte zwei Tore erzielen müssen, wir hatten noch mehr Chancen für insgesamt drei oder vier Tore. Ich bin dennoch sehr stolz auf die Leistung des Teams heute, gegen einen starken Gegner in so einem intensiven Spiel auf diesem Level zu bestehen. Natürlich bin ich aber auch enttäuscht, dass wir heute nicht gewonnen haben. Das waren heute zwei Weltklasse-Paraden von Kastenmeier bei meinen Torchancen. Vielleicht habe ich auch ein wenig zu lange nachgedacht.“

Andreas Albers: „Wir sind viel am Trainingsgelände zusammen und die Entscheidung, nicht zu spielen, kommt nicht plötzlich, das ist auch ganz normal, dass der Trainer schauen möchte, was zum Gegner passt. Düsseldorf hat zwei körperlich starke Innenverteidiger und da war es das taktische Mittel, eher schnellere Spieler zu bringen. Heute war es kein einfaches Spiel. Wir waren besser mit Ball und hatten gute Torchancen. Wir müssen die Tore machen, ich bin aber sicher, dass wir diese Chancen in Zukunft auch nutzen werden. Hauke Wahl hat das heute sehr gut gemacht, Jakov war bei St. Pauli ein sehr stabiler Spieler. Ich denke aber, dass wir genug Qualität im Kader haben.“

Hauke Wahl: „Wir hatten schon einige Chancen und haben es geschafft, Düsseldorf immer wieder vor Probleme zu stellen. Ich glaube aber trotzdem, dass wir gerade im letzten Drittel zielstrebiger sein können. Die Tormöglichkeiten, die wir heute hatten, hätten wir nutzen können. Düsseldorf hat eine unfassbar gute Mannschaft, auch wenn man die Einzelspieler sieht. Ich habe mich gefreut, dass hier heute mein Heimdebüt feiern durfte. Ich war immer gern als Gast hier und jetzt für St. Pauli auflaufen zu dürfen, das ist gerade als Hamburger etwas Besonderes. Der erste Auftritt war auch in Ordnung. Ich bin froh, dass ich mich viel mit Jakov auch austauschen konnte, ich bin aber ein ganz anderer Spielertyp als er und ich werde versuchen, meine Stärken so gut es geht ins Team zu bringen. Bis zur Roten Karte standen wir sehr gut, Düsseldorf hatte wenige Torchancen. Trotz Unterzahl haben wir kein Gegentor und das können wir mitnehmen.“

Eric Smith: „Heute haben zwei gute Fußballmannschaften gegeneinander gespielt. Ich glaube, es hat Spaß gemacht, zuzuschauen. Es ist nie einfach, gegen Fortuna zu spielen. Sie haben ein wirklich starkes Team und viele gute Einzelspieler. Wir haben uns heute genügend Chance erarbeitet, um einen Heimsieg einzufahren. Aber manchmal will das Tor nicht fallen. Letzte Woche haben wir in einem schwierigen Auswärtsspiel zwei Tore erzielt. Wir wissen also, wie es geht und wie wir uns in die Position dafür spielen. Unsere Angreifer besitzen viel Qualität und die Intensität im Training ist herausragend. Aber wir sind natürlich auch enttäuscht, dass wir nicht die komplette Punktausbeute hierbehalten konnten. Aber hinten stand die Null und das ist auch wichtig. So lange wir kein Gegentor kassieren, haben wir immer einen Punkt sicher. Gerade in so einem intensiven Match war das wichtig.“

Marcel Hartel: „Ich glaube, sowohl wir als auch Düsseldorf haben ein gutes Spiel abgeliefert. Es waren halt zwei starke Mannschaften, die aufeinandergetroffen sind. Wir hatten in beiden Halbzeiten sehr gute Chancen, um in Führung gehen zu können, aber auch Düsseldorf hatte die eine oder andere gute Möglichkeit ein Tor zu erzielen. Bei der Roten Karte sah es im ersten Moment für mich so aus, als ob er ihn nicht so stark getroffen hat und es nicht direkt Rot sein muss. Ich habe dann aber den Fußabdruck vom Düsseldorfer gesehen und davon ausgehend, kann man die Karte wahrscheinlich so geben. Ich habe aber natürlich noch keine Bilder gesehen, von daher kann ich da nicht so viel zu sagen. In jedem Fall habe ich weiterhin das Gefühl, dass wir gut in Form sind, wir haben Kaiserslautern geschlagen und heute einen Punkt gegen einen starken Gegner behauptet. In der einen oder anderen Spielphase müssen wir noch besser agieren, da haben wir teilweise noch zu einfache Fehler drin, aber trotzdem können wir auf die Leistung aufbauen. Jetzt bereiten wir uns auf das DFB-Pokalspiel in Delmenhorst vor. Pokalspiele machen immer Spaß und schreiben ihre eigenen Gesetze, da müssen wir zu einhundert Prozent fokussiert an die Sache gehen, um weiterzukommen.“

Cheftrainer Daniel Thioune (Fortuna Düsseldorf): „Wir haben zwei Mannschaften gesehen, die sehr diszipliniert Fußball gespielt haben heute. Für den Zuschauer haben heute eigentlich nur die Tore gefehlt. Ich habe schon ein paar Wochen und Monate die Spielidee von Fabian Hürzeler verfolgen dürfen, von daher wussten wir, dass es wieder Stressfußball hier sein wird. Grundlegend haben wir das im Spiel gegen den Ball sehr gut gemacht. Die ersten zehn Minuten waren wir super drin, hätten mit dem ersten Angriff bereits in Führung gehen können. Im Laufe der ersten Halbzeit kam der FC St. Pauli dann besser rein. In der zweiten Hälfte hätten wir die Möglichkeiten, die wir hatten, durchaus auch mal nutzen können. Dafür hatten wir im Kasten jemanden stehen, der sowohl mit dem Fuß als auch mit den Händen stark war und die eine Chance von Irvine, ich glaube, den Ball hält nicht jeder. Die Rote Karte hat am Ende nicht mehr so viel mit dem Spiel gemacht und daher kann ich mit dem Punkt auch insgesamt gut leben.“

 

(ch/fh/lg)

Fotos: Witters

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