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"Ich hätte mich jetzt um den Saisonabschluss gekümmert"

Jonas Wömmel ist seit knapp zwei Jahren Teammanager beim FC St. Pauli. Entsprechend viel hat der 27-Jährige momentan auf dem Zettel. Wir sprachen mit ihm über die Abläufe und Herausforderungen in der aktuellen Zeit 

 

Moin Jonas, Du bist seit knapp zwei Jahren Teammanager beim FCSP. Damit wir alle ein Gefühl für Deine Tätigkeit beim FCSP bekommen: Was zählt in normalen Zeiten zu Deinen Hauptaufgaben?  

In der Regel bin ich für unsere Spieler und Trainer Ansprechpartner für alle organisatorischen Dinge. Das fängt bei einem Spielerwechsel und allen dazugehörigen Themen an. Im Liga-Alltag geht es um Reiseplanungen oder auch Abstimmungen mit den gegnerischen Teams. Zwischen den Spielzeiten planen wir Trainingslager und Reisen. Weiter koordiniere ich die Marketingtermine in der Umsetzung unserer Mannschaft. Im Prinzip fast alle organisatorischen Themen, die bei der Lizenzmannschaft im Hintergrund laufen.  

Was würdest Du zum Ende einer regulären Saison normalerweise auf dem Zettel haben?  

Eigentlich hätte ich mich jetzt um den Saisonabschluss gekümmert, das ist ja nun hinfällig. Darüber hinaus hätten wir in dieser Zeit die Vorbereitung auf die Saison 2020/21 vorangetrieben. Darunter fällt dann der Vorbereitungsstart, Vorbereitungen fürs Trainingslager, die Anzahl und Gegner der Testspiele. Alles Dinge, die jetzt absolut keine Rolle spielen.  

Seit Mitte März ist alles anders. Wie hast Du die vergangenen neun Wochen erlebt?  

Insgesamt war und ist es noch immer eine sehr arbeitsreiche Zeit. Wobei ich sagen muss, dass die ersten Wochen weniger intensiv waren. Da ging es darum, was wir überhaupt dürfen und können. Wir hatten keine fixen Daten und Vorgaben. Das hat die Planung erschwert. Einer der ersten Schritte war, die Spieler mit Sportgeräten zu versorgen, damit sie ihr Programm absolvieren können. Unser Kraftraum an der Kollaustraße ist relativ leergeräumt. Für mich ging es darum, alle im Team und Drumherum auf Microsoft Teams einzustellen. Das hat super geklappt, auch wenn es natürlich ein paar Kinderkrankheiten gab. Als wir die Genehmigung für das Training in Kleingruppen bekommen haben, ging es um die entsprechende Planung. Parallel mussten wir uns auch um den Einkauf von Desinfektionsmittel und Masken kümmern. Wir haben die Nutzung von Desinfektionsmittel lange vor Corona eingeführt, doch nun war es, wie für viele andere Firmen und Privatpersonen, gar nicht so einfach für Nachschub zu sorgen. Das hat aber am Ende immer irgendwie geklappt.  

Nun hat die DFL zur Durchführung der restlichen Spielzeit ein Konzept erstellt. Wie seid Ihr an die Umsetzung herangegangen und wer ist in der Planung und Umsetzung alles beteiligt?  

Um sicherzustellen, dass wir alle Vorgaben und Richtlinien erfüllen, haben wir eine Corona-Task-Force gegründet. Wir treffen uns regelmäßig und sind natürlich im ständigen Austausch. Darüber hinaus haben wir einen Hygiene-Verantwortlichen. Es gibt viele kleinteilige Themen, die eine ständige Kommunikation verlangen. Weiterhin ist es für alle neu und das DFL-Konzept wurde mehrmals den aktuellen Entwicklungen angepasst. Entsprechend haben wir jeweils reagiert. Es ist ein sehr dynamisches Thema.   

Eine besondere Herausforderung werden die Auswärtsspiele sein. So wenig Kontakt wie möglich und dann zwei Tage lang mit 40 Personen unterwegs. Wie funktioniert das?  

Da wird jede Auswärtsfahrt anders und hier müssen wir Lösungen finden. Gerade ist es schwer, Reisen zu organisieren. Wichtig ist, dass wir die Reisezeit so niedrig und wenig strapaziös wie möglich halten.   

Was macht die Zeit mit Euch?  

Wir haben ein gutes Team ums Team und auch die Jungs sind eine sehr homogene Mannschaft. Entsprechend kommunizieren wir viel, nutzen Microsoft Teams. Es ist für alle eine Sondersituation. Jeder Tag ist auf eine Art besonders und jeden Tag kommen Neuigkeiten. Man verfolgt die Nachrichten und gefühlt ist es immer eine Art 'Up and Down'. Klar ist, dass diese Themen bei uns Gesprächsthema Nummer 1 sind. Auf eine Art und Weise ist es auch aufregend, weil jeden Tag neue Dinge passieren. Besonders ist die Zeit auf jeden Fall. Meine Freundin ist seit Wochen zu Hause und in Kurzarbeit. Auf der anderen Seite habe ich genug zu tun. Das ist nicht immer einfach.  

Vielen Dank für das Gespräch, Jonas!

 

(lf)

Foto: Witters

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