FC St. Pauli

„Das war eine schwere erste Halbzeit für uns“, beurteilte Cheftrainer Ewald Lienen nach dem Spiel die zurückliegenden 90 Minuten. In der Anfangsphase zeigte sich seine Elf zwar bemüht, gut organisierte Würzburger zu durchbrechen, doch fand nur selten die Lösungen dafür. „Wir haben viele einfache Ballverluste in unserem Spiel gehabt, die der Gegner aber nicht nutzen konnte. Die eine Chance, die wir durch Cenk Sahin hatten, konnten wir leider nicht verwerten“, sagte der 63-Jährige.

Was seine Schützlinge nach dem Seitenwechsel anboten, war schon deutlich eher nach dem Geschmack des Fußball-Lehrers. „Nach der Halbzeit hatten wir durch Sören Gonther und Aziz Bouhaddouz die Gelegenheiten in Führung zu gehen. Wenn wir hier das Tor gemacht hätten, wäre es für uns einfacher gewesen“, befand Lienen, der hinzufügte: „Die Jungs haben das super gemacht und die Ruhe bewahrt. Wenn wir gegen die großgewachsenen Spieler von Würzburg hohe Bälle gespielt hätten, wäre das kontraproduktiv gewesen.“

Lienens Pendant Bernd Hollerbach teilte den Eindruck vom Spielgeschehen. „In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut verteidigt und es ist uns gelungen, den Gegner vom Tor wegzuhalten“, resümierte FWK-Coach Bernd Hollerbach. Lediglich mit dem Verhalten seiner Mannschaft beim Gegentreffer war der Ex-Kiezkicker nicht einverstanden. „Das ist der einzige Vorwurf, den ich der Mannschaft machen kann“, sagte Hollerbach. „In dieser Situation waren wir nicht wach und geordnet, auch wenn der Treffer nach der zweiten Halbzeit durchaus verdient gewesen ist.“

Verdient und vor allem wichtig für die Braun-Weißen. Denn mit dem Dreier ist die Lienen-Elf vorübergehend auf den 14. Tabellenplatz gesprungen, den sie sich nach dem Seitenwechsel absolut erarbeitet hat. „Der Treffer fällt zwar zu einem glücklichen Zeitpunkt. Durch den Druck, mit dem wir aus der Kabine zurückgekommen ist, war dieser aus meiner Sicht aber auch vollkommen verdient“, beendete Lienen sein Statement.

(ms)

Foto: Witters