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85 Tage sind genug

Das Warten hat ein Ende. Am Montag (7.8.) werden es genau 85 Tage sein, in denen kein Pflichtspiel am Millerntor angepfiffen wurde. Eine Zeit ohne Gänsehaut, ohne Stimmverlust, ohne Zittern und ohne Freudenschreie. All das, was den ganz normalen Wahnsinn am Millerntor so liebenswert macht. Egal ob Spieler, Trainer, Betreuer oder Fans. Sie sind heiß. Zurecht.

 

Groß war die Freude nach dem erfolgreichen Auftakt beim VfL Bochum, als die Kiezkicker in den ersten 20 Minuten ein wahres Feuerwerk abbrannten, leider jedoch ohne Ertrag in die Halbzeit gehen mussten. Und als die Gastgeber nach dem Seitenwechsel immer weiter drückten, war es Christopher Buchtmann, der nach einer Vorlage von Sami Allagui den 1:0-Siegtreffer erzielte. Da nichts weiter anbrannte, konnte der braun-weiße Chor seiner Sangesfreude frönen. „Hier im Ruhrgebiet, holen wir den Auswärtssieg...“

Doch das zählt jetzt alles nicht mehr und kann höchstens noch als Motivation für die schwere Hürde Dynamo Dresden genommen werden. Der Tabellenfünfte aus der Saison 2016/17 kommt mit Selbstvertrauen ans Millerntor. Ja, die SGD muss den Ausfall von Pascal Testroet, der sich am ersten Spieltag gegen den MSV Duisburg eine schwere Knieverletzung zugezogen hatte, verkraften. Aber mit viel Willen und Kraft erzwang die Mannschaft von Uwe Neuhaus in der 88. Spielminute einen 1:0-Auftakterfolg. Lucas Röser traf per Kopf nach einer Ecke.

Mit den Dresdenern kommt auch einer ans Millerntor, der in der vergangenen Saison seine Buffer noch für die Kiezkicker geschnürt hat. Sören Gonther wechselte in der Sommerpause die Elbe entlang und unterschrieb bei der SGD. Klar, dass sich Gonni auf seine schnelle Rückkehr freut. „Das ist natürlich ein ganz besonderes Auswärtsspiel mit meinem neuen Verein bei meiner alten Liebe“, erklärte er im Vorfeld. Auch bei den Boys in Brown ist die Vorfreude auf den ehemaligen Kapitän groß. „Wer freut sich da nicht drauf, mal einen Schlag auf seine dicken Füße abzusenden. Das hat er sich auch erarbeitet mit den Sprüchen, die er in der Kabine immer verteilt hat“, schickte Bernd Nehrig eine nicht ganz ernst gemeinte Kampfansage an den Verteidiger der SGD.

"Ein ganz besonderes Auswärtsspiel mit meinem neuen Verein bei meiner alten Liebe"
Sören Gonther

Wer nun noch die statistische Erklärung braucht, dass die Partie in jedem Fall unterhaltsam werden wird, dem sei verraten, dass Spiele zwischen dem FC St. Pauli und der SG Dynamo Dresden in der zweiten Liga noch nie remis endeten. Weiter konnte der FC St. Pauli in der zweiten Liga alle Heimspiele gegen die SGD für sich entscheiden. Paart man diese harten Fakten mit der Tatsache, dass nun endlich der Ball wieder am Millerntor rollt, könnte es gerne schon jetzt Montagabend sein.  

(lf)

Foto: Witters

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