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Kiezkicker wollen ihren Weg gegen starke 96er fortsetzen

Nach der knappen 1:2-Heimniederlage gegen den Tabellenzweiten Union Berlin empfängt der FC St. Pauli am Sonnabend (18.3., 13 Uhr) mit Hannover 96 auch schon den nächsten Verein, der an die Tür zur 1. Bundesliga anklopft. Die Braun-Weißen wollen ihren Weg weitergehen, die zuletzt gezeigten Leistungen bestätigen und gegen die offensivstarken Niedersachsen wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt einfahren.

Sie hatten ein gutes Spiel abgeliefert, bis zur letzten Minute gekämpft und doch reichte es erstmals seit Ende Januar (0:1 gegen VfB Stuttgart) nicht zum Punktgewinn. In der Vorwoche mussten sich die Kiezkicker dem 1. FC Union Berlin, dem besten Rückrundenteam der Liga, mit 1:2 geschlagen geben. Hängende Köpfe? Fehlanzeige. „Wenn wir auch in den nächsten Spielen wie gegen Union auftreten, mache ich mir keine Gedanken, dass wir wieder erfolgreich sind“, stellte Aziz Bouhaddouz nach der Partie gegen die Eisernen klar. „Du kannst nicht die ganze Rückrunde alles in Grund und Boden spielen. Du hast auch immer wieder mal einen Dämpfer dabei“, merkte Christopher Buchtmann nach der gerissenen Serie von fünf Spielen ohne Niederlage in Folge an.

An die guten Leistungen der letzten Wochen wollen die Braun-Weißen auch gegen Hannover 96 anknüpfen. Nach Union Berlin gastiert auch schon der nächste Aufstiegskandidat am Millerntor. „Darauf müssen wir uns von der ersten Minute an einstellen“, betonte FCSP-Cheftrainer Ewald Lienen vor der Partie gegen Hannover 96. Der 63-Jährige warnte davor, dass die in der Offensive unglaublich stark besetzten Niedersachsen in jeder Situation eines Spiels in der Lage sind, aus dem Nichts einen Treffer zu erzielen. Für seine Elf heißt es am Sonnabend (18.3.) ab 13 Uhr: Volle Konzentration in den folgenden 90 Minuten plus Nachspielzeit. Vor allem in der letzten halben Stunde muss die Lienen-Elf hellwach sein, hier trafen die 96er bereits 24 Mal – so oft jubelte kein anderes Team in Liga zwei. Als „großes Thema“ bezeichnete Lienen die Standards der 96er. Bereits 17 Treffer erzielten sie nach ruhenden Bällen.

Als Tabellendritter müsste die Stimmung bei den 96ern eigentlich gut sein, doch sie ist es nicht. Nach dem 0:2 gegen den Karlsruher SC wurden Sport-Geschäftsführer Martin Bader und der Sportliche Leiter Christian Möckel Anfang März beurlaubt, Horst Heldt anschließend als neuer Sportchef verpflichtet. Cheftrainer Daniel Stendel, dessen Trainerstuhl nach Meinung diverser Medien wackelt, setzte seine Arbeit fort und feierte mit seiner Elf in der Vorwoche dank Saisontor Nummer 13 von Angreifer Martin Harnik einen 1:0-Heimsieg gegen den TSV 1860 München. Anschließend stellte Clubchef Martin Kind klar, dass der ehemalige Kiezkicker Stendel am Millerntor auf der Trainerbank sitzen wird. „Sie haben gestärktes Selbstvertrauen und an Torgefahr zugelegt. Es wird eine Herausforderung“, stellte Hannovers Cheftrainer vor der Partie gegen unsere Kiezkicker klar.

Gegen die Löwen untermauerten die 96er ihren Status als heimstärkste Mannschaft der Liga (9 Siege/2 Remis/1 Niederlage), in der Fremde (4 Siege/4 Remis/4 Niederlagen) ist die Bilanz ausgeglichen. Am Millerntor blieben die Niedersachsen bei ihren vergangenen fünf Gastspielen ungeschlagen, zuletzt reisten sie im April 1994 ohne Punkte im Gepäck zurück nach Hannover. So darf und soll es am Sonnabend natürlich wieder kommen, dafür werden die im Hinspiel mit 0:2 unterlegenen Kiezkicker alles geben. Laut Buchtmann müssen die Braun-Weißen mit der nötigen „Galligkeit und Aggressivität“ zur Sache gehen, dann ist gegen starke 96er der fünfte Dreier in der Rückrunde möglich.

Während Hannovers Stendel auf Hinspieltorschütze Kenan Karaman (schwere Bänderdehnung) und Felix Klaus (Schlag in die Wade) verzichten muss, können auf braun-weißer Seite mit Christopher Avevor (muskuläre Probleme), Johannes Flum (Adduktorenzerrung) und Lasse Sobiech (Gelbsperre), der von Kapitän Sören Gonther oder Philipp Ziereis vertreten wird, drei Kiezkicker nicht mithelfen, weitere wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt einzufahren. Auch ohne das Trio will sich die Lienen-Elf aber mit einem Erfolg in die Länderspielpause verabschieden und mit einem positiven Gefühl in den neun Spiele umfassenden Saisonendspurt gehen.

 

(hb)

Foto: Witters

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