"There is always hope"
Freitag, 25. November 2016, 14:00 Uhr
Es geht in den Süden. Die Boys in Brown gastieren am Sonnabend (26.11.) beim 1. FC Heidenheim. Angepfiffen wird die Partie um 13 Uhr. Die Mannschaft von Ewald Lienen reist zwar nicht als Favorit an die Brenz, doch natürlich werden die Kiezkicker alles daran setzen, etwas Zählbares nach Hamburg zu entführen.
Ganze 542,17 Kilometer Luftlinie von Hamburg entfernt trifft die Mannschaft von Ewald Lienen auf den 1. FC Heidenheim. Mit aktuell 22 Zählern stehen die Heidenheimer auf einem guten vierten Tabellenplatz und können getrost als das Überraschungsteam der Saison bezeichnet werden. Die Rollen in der Partie am 13. Spieltag sind also klar vergeben. Doch das bedeutet nicht, dass die Boys in Brown für einen Wochenendausflug an die Brenz fahren. Im Gegenteil! Lasse Sobiech und seine Mitspieler sind hochmotiviert, den Bock umzustoßen und den zweiten Saisonsieg einzufahren.
Der eben angesprochene Sobiech und sein Kollege Bernd Nehrig waren sich einig, als sie nach der 0:1-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf auf das fehlende Puzzlestück angesprochen wurden. Es fehle eindeutig ein Erfolgserlebnis, erklärten die beiden Führungsspieler nach der bitteren Pleite gegen die Rheinländer unisono. Seit sieben Partien sind die Braun-Weißen nun ohne dreifachen Punktgewinn. Klar, dass da ein Dreier herbeigesehnt wird. Doch natürlich ist die Veranstaltung in Heidenheim kein Wunschkonzert. Das weiß auch die Mannschaft von Ewald Lienen und ackerte unter der Woche hochkonzentriert, um optimal vorbereitet in die Partie zu gehen und um nach den 90 Minuten den süßen Duft des Erfolges zu erschnuppern, in die Kurve zu gehen und die strahlenden Gesichter der mitgereisten Supporter zu blicken.
Auf der anderen Seite wird Heidenheims Coach Frank Schmidt selbstredend etwas dagegen haben. Direkt, ehrlich und klar in der Ansprache steht Schmidt für laufintensiven und schnellen Fußball, den seine Heidenheimer in dieser Saison nahe der Perfektion ausführen. Aus einer sicheren und vielbeinigen Defensive überlässt das Schmidt-Team oftmals dem Gegner den Ball und schlägt dann mit überfallartigen Kontern eiskalt zu. Diese Taktik steht zwar nicht für Spektakel (Torverhältnis 17:10), brachte aber stolze 22 Punkte ein. Etwas getrübt wird die Heidenheimer Euphorie lediglich von zwei Niederlagen aus den vergangenen drei Partien.
Doch das ist alles egal. Wem auch immer die Boys in Brown in den restlichen Spielen bis zum Winter gegenüberstehen: Sie werden fighten. Um jeden Ball, um jeden Zentimeter und um jeden Grashalm. Soviel ist sicher. Zusammen mit den beinahe 1500 mitgereisten St. Paulianern werden die Kiezkicker alles dafür geben, damit der Bann in Heidenheim gebrochen wird und es wieder aufwärts geht. „There is always hope“, stand 2007 in London an einer dreckigen Mauer. Der Straßenkünstler Banksy hatte es dort hingeschrieben. Es könnte auch am Millerntor stehen. Mit Glaube, Liebe und Hoffnung kennt man sich hier aus.
(lf)
Foto: Witters