FC St. Pauli

Youngster

Nachdem Holstein Kiel den erst zum Sommer verpflichteten Ex-FCSP-Coach André Schubert Mitte September entlassen hatte, übernahm U23-Coach Ole Werner für vier Ligaspiele (zwei Siege, zwei Niederlagen) zunächst als Interims-Trainer. Wenige Tage nach dem 1:0-Auswärtssieg in Stuttgart wurde der gebürtiger Preetzer dann zum ‚richtigen‘ Cheftrainer ernannt. Mit seinen gerade einmal 31 Jahren löste Werner Leipzig-Coach Julian Nagelsmann (32) als jüngsten Cheftrainer im deutschen Profifußball ab.

Topscorer

Im Team der Kieler sind Janni Serra und Jae-sung Lee die Topscorer, beide erzielten je sechs Saisontore und bereiteten je drei weitere Treffer vor. Lee ist einer der torgefährlichsten Mittelfeldspieler der Liga, lediglich Sony Kittel (zehn Tore) jubelte als nomineller Mittelfeldspieler noch häufiger als Lee, der mit 228,02 zurückgelegten Kilometern zudem einer der laufstärksten Spieler der Liga ist. Ob Serra gegen unsere Kiezkicker dabei sein wird, bleibt abzuwarten. Die ersten beiden Spiele nach der Winterpause hatte er aufgrund eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel verpasst.

Rückkehrer

Bevor die Kieler mit Daniel Hanslik (auf Leihbasis zu Drittligist Hansa Rostock) einen Angreifer kurz vor dem Ende der Winterpause abgaben, verpflichteten die KSV mit Fabian Reese einen Stürmer. Reese, der beim zurückliegenden 2:0-Sieg in Karlsruhe mit einem Tor und einer Vorlage zum Matchwinner avancierte, wechselte vom FC Schalke 04 an die Förde und unterschrieb bis 2023. Der Angreifer ist kein Unbekannter. Er wurde in Kiel geboren und durchlief von 2005 bis 2013 die KSV-Nachwuchsteams, ehe er zur U17 der Königsblauen wechselte und später sogar 16 Mal in der 1. Bundesliga für S04 auflief. In der zweiten Liga kennt sich Reese gut aus, von S04 ausgeliehen kam er im Unterhaus bereits für den Karlsruher SC (zehn Spiele in der Rückrunde 2016/17) und für Greuther Fürth (45 Partien von Januar 2018 bis Juni 2019) zum Einsatz.

Fahnenheber

In den bisherigen 20 Ligaspielen standen unsere Kiezkicker lediglich 23 Mal im Abseits und damit so selten wie kein anderes Team in der zweiten Liga. Ganz anders sieht es bei den Kielern aus. Gleich 57 Mal hoben die Schiedsrichterassistenten an den Seitenlinien ihren Fahnen und damit so oft wie bei keinem anderen Team. Jae-sung Lee und Makana Baku (je zwölf Mal Abseits) wurden am häufigsten zurückgewunken. Ligaübergreifend standen nur die Spieler von Bayer Leverkusen (58 Mal) noch häufiger im Abseits.

Rotsünder

Holstein Kiel musste in der laufenden Saison zwei Spiele in Unterzahl beenden und beide Male war es Jonas Meffert, der frühzeitig zum Duschen geschickt wurde. Beim 2:1-Heimsieg gegen den KSC sah der Mittelfeldspieler nach Foul an Marvin Wanitzek glatt Rot, bei der 2:4-Niederlage gegen den VfL Osnabrück sah Meffert nach einem Foul und anschließendem Reklamieren zunächst Gelb, nach einer abfälligen Geste gegen Schiedsrichter Alexander Sather dann aber auch noch die Rote Karte. Lediglich Darmstadts Victor Pálsson flog ebenfalls zwei Mal (1x Gelb-Rot, 1x Rot) vom Platz. Weil Meffert zudem drei Gelbe Karten ‚sammelte‘, führt er die Kartenstatistik in der 2. Bundesliga vor Pálsson an.

Jonas Meffert, hier beim Heimspiel gegen den HSV, flog in dieser Saison gleich zwei Mal mit glatt Rot vom Platz.

(hb)

Fotos: Witters