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#Reingeluschert Tag 6: Alles reine Kopfsache

Trainingslager in Herzlake – die Saisonvorbereitung unserer Kiezkicker läuft! Was geht während der schweißtreibenden Trainingseinheiten und den Testspielen so? Und was passiert dazwischen? Colin aus dem Medienteam des FC St. Pauli will es genau wissen und "luschert" für Euch jeden Tag im Trainingslager rein – gerne auch mit einem Augenzwinkern.

Sonnencreme eingepackt für heute? Na, hoffentlich! Unser Chefcoach auf jeden Fall, der sich während des Warm-Ups der Vormittagseinheit unserer Kiezkicker fleißig auf dem Trainingsplatz in Gesicht, Arme und Beine eingerieben hat. Ohne zu viel cringe-small-Talk über das Wetter hier im Trainingslager in Herzlake zu philosophieren – aber die zahlreichen Sonnenstunden heute bei angenehmen 24 Grad taten nach den doch eher bedeckten und regnerischen Wetterverhältnissen der vergangenen Tage gut.   

Bei den Boys in Brown stand beim Warm-Up auch ein Strategie-Spiel mit auf dem Programm, dass Euch in Eure Schulhof-Pausenzeit zurückversetzen könnte. Schere, Stein, Papier! Wer kennt es noch? „Mit oder ohne Brunnen?“ – hieß es früher bei uns immer. Unter Anleitung von Athletiktrainer Christoph Hainc Scheller liefen in verschiedenen Intervallen je zwei Spieler aufeinander zu und stoppten voreinander, um eben jene Handbewegung aus Schere, Stein oder Papier zu formen. „Der Verlierer muss dann nach dem Zurücklaufen fünf Liegestütz machen“, erklärt er.  

Mit Hochspannung verfolgte ich die verschiedenen Duelle - wo Freud und Leid in Sekundenbruchteilen durch eine schnelle Handbewegung ausgelöst wurden. Interessant war das Duell Jakov Medić gegen Simon Makienok, die sich dreimal hintereinander mit Stein vs. Stein gegenüberstanden. Beim Vierten Versuch holte Simon den Punkt und schlug Jakov mit Papier vs. Stein – fünf Liegestütze für unseren kroatischen Neuzugang. 

„Ich liebe Sportspiele und bin ein total aktiver Typ, auch neben dem Fußball“, erklärt der Kroate. Kennt Ihr eigentlich noch StudiVZ? Das soziale Netzwerk, wo man sich privat mit anderen Studierenden verbinden konnte? Ich war damals bei der Schüler-Version angemeldet und man konnte als „Selbstbeschreibung“ so vorgegebene Kategorien auswählen. Bei unserem Neuzugang von Wehen Wiesbaden wäre die Wahl definitiv auf „Sportskanone“ gefallen – nicht nur weil er Profifußballer ist. „Vor allem Tennis, Badminton, Tischtennis oder auch Darts finde ich total super und spiele ich richtig gerne“, erklärt Jakov, der bei den Möglichkeiten an Aktivitäten in der Sporthalle neben der Aselager Mühle sicher so leuchtende Augen bekommen hat - wie ich als Kind an Heiligabend vor dem Weihnachtsbaum.  

Voller Fokus von Jakov Medić auch beim Darts.

Voller Fokus von Jakov Medić auch beim Darts.

Der sportliche Ehrgeiz des Kroaten kommt nicht von ungefähr. Jakovs Onkel ist der ehemalige 100-fache kroatische Nationalspieler Dario Šimić, der mit dem AC Mailand zweimal (2003 & 2006) die Champions-League gewann. Wie ist das, mit so einer National-Legende des Fußballs aufzuwachsen? „Einfach großartig. Er ist wie eine Vaterfigur für mich. Fußball steht an erster Stelle, das ist mein Leben, von Anfang an. Als Kind haben wir immer zusammengespielt und ich durfte auch seine Teamkollegen von Milan wie Alessandro Nesta oder sogar Ronaldinho kennenlernen“, schwärmt JakovVielleicht klappt das ja, dass ich eine ebenso erfolgreiche Karriere spiele wie mein Onkel“, sagt der 22-Jährige lachendRonaldinho habe ich tatsächlich auch bei einem Champions-League-Spiel live gesehen, auf der Tribüne versteht sich. So nah dran wie Jakov, war ich dann doch nicht. 

Aber zurück zu unserem Abwehr-Neuzugang, dem man bei unserem kleinen Fotoshooting gar nicht anmerkt, ein knallharter Abräumer zu sein, als er gekonnt und fast kinderleicht mit dem Fuß, dem Kopf oder der Schulter die Kugel jongliert. 1,93 Meter Körpergröße, lange Beine, ein robuster Körperbau. Die athletischen Voraussetzungen sind da, doch Jakov weiß, es kommt im Fußball auf so viel mehr an – Stichwort mentale Stärke. „Mentalität ist enorm wichtig. Mein Onkel hat zu mir immer gesagt, dass Talent nur fünf Prozent ausmacht, der Rest ist Arbeit, Arbeit, Arbeit. Diese Worte sind immer in meinem Kopf“, erklärt er.  

„Fußball ist Kopfsache“, ein Zitat vom italienischen Ex-Nationalspieler Andrea Pirlo, das perfekt zutrifft. Kein Wunder, denn Pirlo war auch ein Mitspieler von Jakovs Onkel Šimić. Apropos Mentalität: über die „Niederlage“ bei Schere, Stein, Papier gegen Simon Makienok konnte Jakov übrigens wieder lachen. 

 

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Das Video-Kurzportrait über Jakov Medić findet Ihr auf unserem YouTube-Kanal.

(ch)

Fotos: FC St. Pauli

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