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MV 2022: Viele Mitglieder, konstruktive Diskussionen und Wahlen

Am Sonnabend (17.12.) hat die Mitgliederversammlung des FC St. Pauli stattgefunden. Mehr als 1100 Stimmberechtigte waren anwesend und diskutierten kontrovers über verschiedene Themen. Zudem fanden wichtige Wahlen statt. Eine Übersicht.

Mit einer Verspätung von 25 Minuten hat die Mitgliederversammlung begonnen, da noch einige Kurzentschlossene teilnehmen wollten und es daher am Einlass etwas Länger gedauert hat. Die Vorsitzende des Aufsichtsrats, Sandra Schwedler, wandte sich zu Beginn der Versammlung im Namen des Ehren- und Aufsichtsrats an die Mitglieder und betonte, die Freistellung von Cheftrainer Timo Schultz habe zu einer großen Unruhe und viel Kritik gesorgt. Sie appellierte an alle, fair und sachlich zu diskutieren.

Anwesend waren anfangs insgesamt 1150 Mitglieder im CCH, davon waren 1130 Stimmberechtigte, die sich im 1910 Quadratmeter großen Saal Drei des CCH einfanden. Im Laufe des Tages kamen noch weitere Stimmberechtigte dazu.

Präsident stellt positive Bilanz vor

Präsident Oke Göttlich betonte in seiner Rede die Verantwortung für den gesamten Verein. Er würdigte den freigestellten Timo Schultz als echten St. Paulianer und dankte ihm. Gleichzeitig erläuterte Göttlich die Gründe für die Freistellung und betonte, diese sei auf rein sachlicher Grundlage getroffen worden und niemandem leicht gefallen. Man sei aber davon überzeugt, dass es die richtige Entscheidung sei, um die sportlichen Ziele zu erreichen.

Göttlich stellte zudem die Bilanz des Geschäftsjahres 2021/22 vor, die ein leichtes Plus ausweist und beleuchtete die vielen Bereiche und Facetten des FC St. Pauli. Im Folgenden drehte sich die Diskussion vor allem um die angestrebte Bezahlung von Mitarbeitenden beim FC St. Pauli nach tariflichen Standards.

Die Vorsitzende des Aufsichtsrats, Sandra Schwedler, ging in ihrer Rede auf die neue Struktur im Verein und auch auf die Freistellung von Timo Schultz ein. Sie verwies auf die begrenzte Zeit, die man im harten Profi-Fußball habe, um erfolgreich zu sein. Der scheidende Aufsichtsrat Roger Hasenbein, der nach 15 Jahren nicht erneut kandidieren darf, appellierte in einer Wortmeldung in der folgenden Diskussion an die Mitglieder, den Gesamtverein im Blick zu behalten und sich nicht von Emotionen leiten zu lassen.

Sportchef erläutert Entscheidung

In der Diskussion meldete sich schließlich auch Sportchef Andreas Bornemann zu Wort und erklärte ausführlich die Strategie des Vereins. Nachdem es zuvor immer wieder Zwischenrufe und Pfiffe gegeben hatte, erhielt Bornemann für seine Ausführungen durchweg Applaus.

Anschließend stimmten die Mitglieder über die Entlastung des Präsidiums ab. 19 der mittlerweile mehr als 1200 Stimmberechtigten votierten gegen die Entlastung, einige enthielten sich, die große Mehrheit stimmte für die Entlastung. Auch den Amateurvorstands entlasteten die Mitglieder bei nur einer Gegenstimme und wenigen Enthaltung.

Wichtige Wahlen

Nach einer 20-minütigen Pause folgte die Wahl des Aufsichtsrats. Insgesamt kandidierten 13 Mitglieder. Nach einer Vorstellungsrunde mit jeweils drei Minuten Redezeit wählten die Kandidaten Kathrin Deumelandt (49), Inga Schlegel (40), Sandra Schwedler (42), René Born (45), Anna-Maria Hass (34), Dr. Philippe Niebuhr (51) und Sönke Goldbeck (46).

Damit hat der FC St. Pauli künftig mehr weibliche als männliche Mitglieder im Aufsichtsrat, das die wichtige Aufgabe hat, das Präsidium zu kontrollieren.

In den Ehrenrat wählten die Stimmberechtigten Heiko Schlesselmann (50), Suzann Edding (58), Nadja Mekhchoun (40), Manfred Heinzinger (60) und Minke Tiedemann-Borsutzky (56).

Jubiläen und herausragende Leistungen

Ehrungen und viel Applaus gab es zudem für Mitglieder für ihre langjährige Mitgliedschaft oder für herausragende sportliche Leistungen.

Um 19:13 Uhr schloss der Leiter die Mitgliederversammlung 2022, die teilweise kontrovers war, aber auch zeigte, wie vielfältig und lebendig der FC St. Pauli ist. 

 

(pg)

Fotos: FC St. Pauli

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